Eigentlich ist es ja klar, dass alle Christen Vegetarier sein müssten. Wir sollen ja nicht „fleischlich“ sein! Aus diesem Grund hätte ich hier ein paar gemüsliche Leckerbissen, die uns den Weg in die Zukunft weisen (natürlich aus kontrolliert biologischem Anbau!).

Spinat: Himmel! Diese Erde…

…ja, diese Welt ist wirklich böse, böse und – böse! Aber was kann man schon machen? Wir sind ja nur Pilger auf dem Weg in unsere himmlische Heimat. Nichts hält uns auf diesem Planeten der – hab ich das eigentlich schon mal erwähnt? – einfach böse ist. Wir müssen dieses mühsame Leben über uns ergehen lassen, damit wir am Schluss in den Himmel kommen. Es ist wie mit dem Spinat. Die wenigsten mögen ihn, aber Kinder müssen das grüne Zeug essen, damit sie gross und stark werden. Wir müssen halt unsere Zeit auf dieser Erde fristen – das ist unser Schicksal… Oder noch etwas Provozierender: Wir müssen halt als Christen leben, weil wir in den Himmel wollen. Aus diesem Grund ertragen wir den Beigeschmack, dass wir alles Mögliche, das eigentlich Spass machen würde, nicht dürfen und alles Mögliche, das uns gegen den Strich geht, müssen. Gäbe es einen anderen Weg – wir würden ihn gehen, denn das Leben als Christ ist ein schweres Joch. Aber ganz ehrlich: kann es das sein? Glauben wir allen ernstes, wir werden im Himmel Spinat lieben, wenn wir ihn hier auf der Erde nicht mögen? Anders gesagt: Wenn uns die Beziehung zu Jesus (Christ-Sein) im Hier und Jetzt nicht passt, dann wird sie uns im Himmel wohl auch nicht schmecken… Frage: Würdest du auch in einer Beziehung mit Jesus leben wollen, wenn es keinen Himmel gäbe?

Rohe Kartoffeln: Der Himmel auf Erden!

Aaaaaber – wie könnte es anders sein. Da gibt es noch die anderen, die so genannten Rohkartoffel-Verspeiser. Die reden sich ein, dass die noch mit frischer Erde gewürzte Kartoffel ihrem Gaumen ungemein mundet, weil sie nicht wirklich in der Erwartung von etwas Besserem leben. Aber mal ehrlich: Ungekochte Kartoffeln sind nun wirklich nicht das Wahre – und ungesund noch dazu! Dafür bin ich einfach zu sehr Realist: Wenn diese Welt schon der Himmel ist – nein danke! Da muss doch noch mehr kommen!!! So was wie der Kartoffelsalat meiner Mutter – oder so… Die Beziehung zu Gott zum Beispiel: Ist das schon alles, was ich erlebe?! Es heisst doch, dass wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Oder was ist mit dem Leid, Krankheit, Tod? Jedenfalls erlebe ich es noch nicht so, dass jede Träne abgewischt und der Schmerz für immer aus dem Dasein verbannt ist. Wenn dieses Leben alles war, dann beisse ich lieber in den sauren Apfel als in die rohe Kartoffel…

Karotten: Geerdeter Himmel

Ich sage euch aber: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einer Karotte: Roh ist sie wahrlich gesund, doch erst richtig zubereitet entfaltet sie ihren wahren Geschmack! Das jedenfalls ist meine Meinung. Nicht zu lang dünsten – so dass sie noch knackig sind. Dann mit etwas Butter und frischer Petersilie verfeinern… ein königlicher Schmaus! Was ich damit meine? Der Himmel ist schon auf dieser Welt – das jedenfalls sagt uns Jesus. Das Reich Gottes ist mitten unter uns. Trotzdem ist es noch nicht völlig entfaltet und wir können uns darauf freuen. Schon jetzt und noch nicht – das ist die Zauberformel. Einen Vorgeschmack bekommen wir schon – aber es ist bei weitem noch nicht alles! Ich geniesse schon jetzt die innige Verbindung mit meinem Erlöser und meinen Brüdern und Schwestern – aber wie wird es mal sein, wenn alles, was noch zwischen uns steht ausgeräumt ist? Schon jetzt greift Gott ein und heilt – aber nicht immer. Schon jetzt haben wir das ewige Leben, doch wird es erst nach unserem Tod zur Vollendung kommen. Der Himmel ist nichts Fernes. Der Himmel ist aber auch noch nicht ganz da. Diese Spannung müssen wir aushalten. Ohne Kohl (das heisst soviel wie „amen dazu“)!

Diesen Artikel habe ich für die Kolumne in der Zeitschrift „Forum Jugend“ vor einigen Jahren geschrieben…