geistliche Kriegführung mal anders…
Ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, ob meine schriftstellerischen Ergüsse im Folgenden wirklich das Gelbe vom Ei sind. Wenn du also beim Lesen nur Bahnhof verstehst, dann darfst du getrost diese Seite überspringen 🙂 Wahrscheinlich sagt dir dann die Thematik dieser Kolumne nichts und wir brauchen ja keine schlafenden Hunde zu wecken.
Falls es dir etwas sagt, dann könnten dir die folgenden Zeilen gefallen. Oder vielleicht besser: Dann könnte diese Kolumne etwas für dich sein, denn vielleicht rege ich dich auch auf. Ich werde nämlich etwas rumstochern und das tun, was ich am Besten kann: Zwei Standpunkte kritisieren und selbst nicht so richtig fassbar bleiben. Toll, nicht?! Schön einfach…
Die Begeisterten
Die Begeisterten – sie leben mit der Realität der Mächte und Gewalten in der Himmelswelt, wie sie uns im Epheser beschrieben werden. Sie sind begeistert von der Vorstellung, dass sie als Kinder Gottes die Macht haben, die die Geister erzittern und zurückschrecken lässt. Begeisterung kommt auf, wenn Namen von Geistern herausgefunden und als Waffe verwendet werden. Sie begeistert es, geistliche Landkarten zu zeichnen, um den Feind besser in die Ecke drängen zu können. Begeistert sind sie dabei, wenn es um Gebetsspaziergänge, -märsche und –reisen geht, auf denen man die örtlich herrschenden Geister in die Ecke drängt. Begeisternd wirken ihre Berichte über Erweckung und Transformation, die durch dieses Vorgehen bewirkt wurden.
Aber wer sagt denn, dass das Vorgehen der Grund für den Erfolg war? Ist es nicht komisch, wenn die Geister mehr begeistern als der eine wahre Geist der be-geistert? Könnte es nicht sein, dass Gott trotz ihrer Geister-Begeisterung wirkt, dass er trotz ihrer totalen Be-Geisterung dieser Welt eingreift und trotz offensivem „Gebet“ an Geister erhört? Was, wenn die Begeisterten vor lauter Begeisterung den Geist nicht mehr richtig verstehen?
Die Entgeisterten
Die Entgeisterten – sie stehen mit beiden Füssen auf dem Boden. Deshalb sind sie auch so entgeistert über die Begeisterten. Sie wissen, dass Jesus alles im Griff hat, deshalb entgeistern sie auch die schwärmerischen Tendenzen. Sie wissen, dass der Teufel besiegt ist und sind entgeistert über die begeisterten Versuche ihn vom Thron zu stossen. Die Entgeisterten sind über gewisse Begeisterte so entgeistert, dass sie die Welt, die durchaus be-geistert ist, völlig ent-geistern.
Könnte es deshalb sein, dass so wenig Begeisterung spürbar ist? Wäre es möglich, dass der heilige Geist deshalb so wenige neue Menschen be-geistert, weil mit ihm genauso wenig gerechnet wird wie mit den anderen Geistern? Was, wenn die be-geisterte Dimension Gottes ent-geistert wird und doch wirkliche Be-Geisterung nur dort geschehen kann? Was, wenn der Geist der Entgeisterung den Geist der Be-Geisterung betrübt?
Fazit
Das waren so ein paar Gedanken, die in meinem Kopf rumgeistern. Wenn ich dir jetzt langsam auf den Geist gehe (egal ob das ganze zu intellektuell oder einfach zu doof für dich war) und du dich fragst, wer mir eigentlich die Erlaubnis für diese Kolumne erteilt hat (deshalb bin ich Chefredakteur ), dann lass es mich folgendermassen zusammenfassen:
1. Es waren noch nie die theologisch Korrekten, sondern die Jesus-Begeisterten, Hingegebenen, durch die diese Welt verändert wurde.
2. Es gibt zwei Irrtümer über den Teufel, so C.S. Lewis: entweder man leugnet ihn, oder man befasst sich in ungesunder Intensität mit ihm.
Ps: Falls dich die Thematik der geistlichen Kriegführung wirklich interessiert, dann kannst du eine einiges klarer geschriebene Arbeit von mir mit dem Titel „Territoriale Mächte“ hier runterladen.
Geschrieben am 4.10.06 für „Forum-Jugend“