Seite 35 der Bibel: verliebt…
(1. Mose 29,14-30,2)
Die Bibel braucht ja immer wieder ein Bild um die Beziehung von Gott zu seinen Leuten darzustellen: Braut und Bräutigam – ein Liebespaar. Deshalb denke ich, darf ich diesen Vers auch so „auslegen“: „Die sieben Jahre vergingen für Jakob wie im Flug. Dass er so lange für Rahel arbeiten musste, störte ihn nicht, weil er sie sehr liebte“ (V.20).
Sieben Jahre! Eine lange Zeit! Die Begründung ist einfach: Er liebte sie sehr! Was tut man nicht alles, wenn man jemanden liebt. Dann sind die mühsamsten Arbeiten eine Leichtigkeit, dann opfert man ohne Probleme Stunden seines Schönheitsschlafes, dann wird man plötzlich zum Poeten und tut Dinge, von denen man nicht mal gewusst hat, dass man dazu fähig ist. Tragisch, dass das manchmal so schnell abflacht… Sobald man die Person erobert hat, scheint alles anders zu werden. Aber das muss nicht so sein! Bei meiner Frau und mir ist es bis jetzt jedenfalls noch nicht so! (Hallelujah! J)
Aber was hat das mit dir zu tun? Mal ehrlich: Wie gern bist du mit Gott zusammen – ist es eher eine Pflicht oder kannst du fast nicht anders als Zeit mit ihm zu verbringen? Tust du die Sachen, die man als Christ so tun aus Gewohnheit oder sogar Zwang, oder weil du diesen Jesus einfach unheimlich gern hast? Keith Green singt in einem seiner Lieder davon, dass sein Herz erkaltet ist. Aber schon in der Bibel ist die Rede davon, dass die erste Liebe bei vielen erkaltet ist (Off 2,4). Das darf nicht sein!
Diese Aussagen können aber auch immensen Druck machen. Ich weiss es aus eigener Erfahrung und auch, weil ich schon oft anderen damit Druck gemacht habe. Mit der „ersten Liebe“ kann man schrecklich gesetzlich werden – komisch eigentlich… Im normalen Leben kann ich auch nicht sagen: „So, jetzt bin ich verliebt!“ – nein, es ist ein Geschenk. Genau das dürfen wir unter keinen Umständen in der Beziehung mit Gott vergessen! Ja, es ist tragisch, dass wir Gott gegenüber so abgestumpft sind! Ja, es ist zum Heulen, dass vieles bei mir nur noch Pflichterfüllung ist! Ja, das muss sich unbedingt ändern! Ja, mein Leben als Christ sollte so sein wie die sieben Jahre für Jakob waren – nicht immer leicht, aber, hey, ich bin verliebt! Nein, ich kann das nicht in mir „produzieren“! Ja, das kann nur Gott in mir bewirken – und ich sage dir, er will nichts lieber als das!
Call:
Eine ganz leichte Übung für diese Woche. Du kannst sie dir ja an den Badezimmer-Spiegel heften oder sonst was machen, damit du dran erinnert wirst: Mach es mal für diese Woche zu deinem täglichen Gebet: „ Herr, es tut mir leid, dass ich mich so wenig nach dir sehne. Ändere das! Ich will dich besser kennen und dich mehr lieben – wirk du das in mir, begegne mir!“ So oder so ähnlich… Ich bin der Überzeugung, dass er etwas tun wird. Falls du einfach über beide Ohren in Jesus verliebt bist, dann kannst du ihm ja stattdessen die ganze Woche jeden Tag dafür danken J…