Seite 378 der Bibel
(1.Sam 24,11-25,6)

Letzte Woche war „Verbindlichkeit“ das Thema. Es ging darum, sich ganz auf jemanden einzulassen sich zu verpflichten – mit ganzem Herzen und ganzer Seele wie David und Jonathan.
Der Text von heute zeichnet sozusagen das gegenteilige Bild. Da ist Saul, der David zum Erzfeind erklärt hat. Er jagt ihn wie versessen. Und dann die Story mit der Höhle, wo David Saul verschont, obwohl er ihn hätte töten können. Aber was mich verblüfft ist die Reaktion von Saul…

er beginnt zu weinen und sagt:“Bist du es wirklich mein Sohn David? Du bist ein besserer Mensch als ich…“ (V.17ff). Ich nehm ihm das ab und glaube, dass es nicht gespielt ist. Und trotzdem: Zwei Kapitel später jagt er ihn schon wieder voller Hass, wird zum zweiten Mal verschont und reagiert ganz ähnlich. Das zieht sich durch sein ganzes Leben…
Der Jakobusbrief hat für solche Menschen einen besonderen Ausdruck: „die Unentschiedenen“ (Jak 4,8). Genau übersetzt heisst es „die Zweiseeligen“. Das sind Leute mit zwei Seelen, zwei Herzen in ihrer Brust. Aber der Mensch kann nur ein Herz und eine Seele haben. Deshalb kann das nicht gehen. Jakobus sagt, dass diese Menschen Busse tun sollen und ihre Herzen reinigen, ganz machen sollen.
Saul war so ein Mensch, einer mit zwei Seelen in seiner Brust. Ganz im Gegensatz zu David, von dem es heisst, dass er ein Mann nach dem Herzen Gottes war.
Wie steht es mit uns? Kennen wir das? Ich meine es im einen Moment ganz ernst und möchte gewisse Bereiche in meinem Leben ändern, die Beziehung mit Gott vertiefen – was auch immer… Dann, im nächsten Moment, sieht es wieder ganz anders aus und alles was ich mir vorgenommen habe, scheint wie weggeblasen und unerreichbar. Zweiseelig! Eine radikale Beziehung zu haben, bedeutet aber mit ganzem Herzen und ganzer Seele dabei zu sein. Aber wie geht das?

 
 
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Jakobus sagt es uns: „Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Zweiseeligen!“ (Jak 4,8).
Hast du gemerkt, dass du Zweiseelig bist, halbherzig in der Beziehung mit Gott und anderen lebst? Dann ist dieser Vers für dich! Im nächsten Vers heisst es, dass wir weinen und traurig sein sollen… Es ist eine ernste Angelegenheit. Aber die Verheissung steht: Wenn wir nah zu Gott kommen, dann kommt er auch nah zu uns – das ist wohl alles, was wir brauchen!
Ich glaube sogar, dass es gut ist, wenn du diesen Schritt gemeinsam mit jemandem tust. Wir brauchen einander. Such dir also eine Person zu der du Vertrauen hast und bitte Gott um Vergebung und dass er dein Herz ganz macht. Mit deinem Freund und deiner Freundin bist du dann gemeinsam auf dem Weg der Veränderung. Aber warte nicht länger, sondern komm heute nahe zu Gott!