abseilen3 Tatsachen über den Glauben

 
Der Glaube rettet – das ist meiner Meinung nach eine extrem verbreitete falsche Annahme – vielleicht sogar Irrlehre. Der Glaube an sich rettet nicht. Es kommt auch nicht auf den richtigen Glauben an. Was zählt ist, dass du an den richtigen Gott glaubst – er rettet dich! Das ist ein sehr grosser Unterschied! Galater 3,26 ist eine Stelle von vielen: „ …denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus.“ Entscheidend ist die Person, auf die unser Glaube ausgerichtet ist: Jesus Christus. ER ist verlässlich, ER rettet uns, ER hat für uns bezahlt, ER bringt uns ans Ziel (Hebräer 12,12).

Ein Beispiel: Ich war oft in den Bergen zum Klettern. Es gibt Kletterrouten, die ab und zu mal einen alten, rostigen, vom Wetter zefressenen Schlag-Haken haben. Das ist alles was zur Sicherung da ist. Nun kann ich grossen Glauben beweisen und mich heldenhaft auf diese Haken verlassen. Wahrscheinlich kostet es mich grosse Überwindung und innere Anstrengung. Wenn ich nun falle, wird der Haken wahrscheinlich ab- oder ausbrechen und ich stürze im schlimmsten Fall zu Tode. Mein grosser Glaube hat mir gar nichts gebracht, weil ich mich aufs Falsche verlassen habe.
Moderne Sportkletterrouten hingegen sind mit bombenfesten Bohrhaken ausgerüstet. Alle paar Meter einer. Nun kann ich mich zitternd ans Klettern machen und mich zweifelnd und unsicher bei jedem Haken einhängen. Wenn ich falle werden die Haken mich halten – trotz meines Kleinglaubens. Wieso? Wenn ich mich auch nicht eines heldenhaften Glaubens rühmen kann, so habe ich mich doch aufs richtige verlassen. Vom Absturz hat mich also nicht mein Glaube, sondern der sichere Haken gerettet.

Genauso ist es mit Gott. Nicht unser Glaube ist das Entscheidende, sondern dass Jesus vertrauenswürdig ist. Er hält, was er verspricht! Er rettet mich! Darauf kann ich mich verlassen!


Die Tatsache, dass Gott vertrauenswürdig ist, dass Christus für die Sünden der Welt – auch für meine – gestorben und auferstanden ist, bringt mir noch gar nichts. Entscheidend ist, dass ich mich auf Christus verlasse! Ich kann zwar behaupten, dass ich glaube – wenn ich aber nicht danach handle, ist der Glaube nichts wert. Blosses Wissen und „für wahr halten“ hat noch keinen Menschen wieder in die Verbindung mit Gott gebracht.

Ein Beispiel: Ich kann beim Klettern die Beschaffenheit des Felsens genaustens studieren und analysieren. Ich kenne das Material des Bohrhakens mit seiner chemischen Bezeichnung und habe eine umfangreiche Studie über Sicherheit beim Sportklettern angefertigt. Wenn ich mich dann aber beim Klettern nicht bei diesen Haken einhänge – bringt der beste Haken nichts. Ich werde mir wahrscheinlich beim Sturz das Genick brechen. Erst wenn ich mich auch praktisch auf den Haken verlasse, macht die theoretische Wahrheit Sinn.

Genauso ist es mit Gott. Erst wenn ich mich ganz auf Jesus und nicht auf das, was ich bieten kann, verlasse, bin ich gerettet. Erst dann wird die Beziehung mit Gott wieder hergestellt. Wenn ich behaupte, dass ich glaube, aber nicht danach handle, bringt es nichts! Der Glaube ist tot (Jakobus 2,17) und – geistlich gesehen – ich auch. Erst wenn ich darauf so lebe, dass wenn Gott mich nicht hält, ich zu Tode stürze, bin ich wirklich Christ. Diese Tatsache gilt nicht nur für die Bekehrung, sondern für unser ganzes Leben als Christ, denn er ist es auch, der mich ans Ziel bringt (Hebräer 12,12).


Den Glauben kann man nicht lehren oder lernen. Glaube ist ein Beziehungsbegriff und drückt meine Abhängigkeit, meine Verbundenheit mit dem dreieinigen Gott aus. Beziehung kann man nicht an jemand anderen weitergeben. Unmöglich. Beziehung kann nur vorgelebt und gelebt werden. Wenn ich Glaube weitergeben könnte, dann hätte ich ihn und mit ihm auch Gott (und mich selbst) unter Kontrolle. Das stimmt aber nicht!

Ein Beispiel: Wenn ich zum ersten Mal klettern gehe, dann schaue ich erst mal zu. Während ich den anderen zuschaue und sehe, dass die Haken halten und sicher sind, schöpfe ich Vertrauen. Ich werde es selbst auch ausprobieren wollen. Indem ich es selbst erlebe bin ich da, wo ich hingehöre: In der Wand am klettern.

Genauso ist es mit Gott: Wir können den Glauben – also die Beziehung, die Verbindung mit ihm – nur vorleben. Wir können von Jesus erzählen, Wissen weitergeben, aber erst unser Leben wird die anderen überzeugen, dass sich diese Verbindung lohnt. Lernen können sie dieses Vertrauen nicht, sie müssen sich selbst in diese Abhängigkeit begeben und Gott kennenlernen (Johannes 1,46). Alles Lehren das nicht Vorlebt und Lernen, das nicht Erlebt, bringt nichts und kann sogar gefährlich sein.


Dieser Text wird dir vielleicht etwas mehr Wissen vermittelt haben. Du weißt, worum es beim Glauben geht. Im besten Fall hat sich beim Lesen in dir eine Entscheidung festgesetzt dich ganz auf Gott zu verlassen. Hallelujah! Aber all das bringt dir noch gar nichts: Du musst es tun, dich auf Gott verlassen (und nicht auf deinen Glauben) und in dieser Beziehung leben. Das wird andere anstecken!

Autor: Michael Berra

1. Glauben rettet nicht!

 

2. Glauben allein reicht nicht!

 

3. Glauben weitergeben geht nicht!

 

Fazit