Geld und Besitz ist in der Bibel alles andere als ein Tabuthema. Es wird sogar richtig oft thematisiert – allen voran von Jesus selbst. Wieso ist das so? Geld sagt etwas über unser Herz aus. Es bringt sozusagen Unsichtbares (unsere Haltung gegenüber Gott und Menschen) an die Oberfläche (siehe z.B. Matth 6,24; Mark 10, 17-22; 12,41-44; Luk 12,34; 1. Tim 6,10).

Die gängige Sicht bezüglich unserem Besitz und unseren Finanzen ist wie folgt:

«Das ist mein Geld und ich verfüge frei darüber. Ich habe dafür gearbeitet. Ich überlege mir allenfalls, ob ich etwas für Gottes Reich spenden will (z.B. 10%).»

Diese Sicht verkennt, dass alles was ich habe (Körper, Gaben, Verstand, etc) ein Geschenk von Gott ist, das mir anvertraut wurde, etwas daraus zu machen. Obwohl im AT die Sicht vorherrscht, dass Gott immer ein Anteil gehört (10ter von allem, spezielle Priesterschaft, Erstgeborene), macht das NT klar, dass das nur ein Hinweis darauf ist, dass ihm eigentlich alles gehört: ich als ganze Person, mit allem, was ich habe (mein ganzer Besitz, allgem. Priestertum, etc). Wenn ich ganz Gott gehöre, dann ist er es auch, der für mich sorgt; was enorm entspannt.

Reich-Gottes-Sicht meiner Finanzen

1. Grundsatz = VERTRAUEN: Gott ist es, der mich versorgt.
2. Grundsatz = HINGABE: Alles was ich besitze gehört nicht mir, sondern Gott. Ich verwalte es nur.

FAZIT: Deshalb ist nicht die Frage wie viel Gott «bekommt», sondern wie viel ich für mich (ge)brauche.

Das heisst, dass wir unsere gängige Sicht komplett auf den Kopf stellen und umkehren:

Das führt dann zur praktischen Frage, wie das denn konkret gelebt werden kann. Soll ich also alles verkaufen und den Armen geben? Was darf ich denn guten Gewissens noch für mich behalten? Muss ich bei jeder Ausgabe überlegen, ob ich das Geld nun dafür ausgeben kann?
Wir merken, dass es eine Spannung gibt:

GROSSZÜGIGKEIT <–> EINSCHRÄNKUNG

Auch hier gibt es eine Umkehrung:
«Weil Gott grosszügig ist (versorgt), kann ich mich selbst einschränken (Hingabe)»
statt
«Weil Gott mich einschränkt, muss ich schauen, dass ich nicht zu kurz komme (mir gegenüber grosszügig sein)»

Das «Bucket-Budget» zeigt einen ganz konkreten Weg für diese Sicht zu finden, der den einen hilft sich selbst etwas einzuschränken und den anderen hilft, auch grosszügig von Gott anzunehmen.
PS: Beim «Bucket-Budget» ist alles markiert, was konkret mit dieser Reich-Gottes-Sicht zu tun hat.

Bucket-Budget

Nicht wenige haben keine oder nur wenig Kontrolle über ihre Finanzen. Sie leben einfach so dahin. «Es hät so lang’s hät»! Diese Haltung greift aber zu kurz, wenn es eben nicht mehr genug «hät» und obwohl man sich dessen kaum bewusst ist, nimmt Geld so eine zu grosse Rolle ein, da ich bei jeder Ausgabe wieder neu überlegen muss, ob das drin liegt oder nicht. Ganz nebenbei dreht man so hauptsächlich um sich selbst und ist kein guter «Verwalter».
Für viele sind aber klassische Budgets wenig hilfreich, kompliziert und letztlich zu wenig konkret. Das «Bucket-Budget», ist da anders und mir hat es seit Jahren sehr geholfen und Entspannung gebracht… Und so geht es:

Für jeden Bereich an Ausgaben gibt es einen «Topf» (Bucket) und du definierst/schätzt, wieviel du pro Monat in diesem Topf brauchst. Jeden Monat füllst du diesen Topf mit dem entsprechenden Betrag und deine entsprechenden Ausgaben während des Monats, zB Lebensmittel, nimmst du nur aus diesem Topf.

Bleibt am Ende des Monats etwas übrig, dann bleibt das im Topf und weil im nächsten Monat wieder derselbe Betrag eingelegt wird, sammelt sich langsam etwas Geld für diesen Bereich an. Das Geniale daran:

  1. Du weisst immer genau wieviel Geld du für welchen Bereich zur Verfügung hast (Topf).
  2. Du lebst nicht über deinen Möglichkeiten/ deinem festgelegten Limit.
  3. Das angesammelte Geld in den Töpfen gibt dir mehr Freiheit, es auch fröhlich auszugeben

Schritt 1: Deine «Buckets» festlegen

Ein paar Beispiele:

  • Verkehr
  • Lebensmittel
  • Genuss
  • Fixausgaben (Miete, Versicherung, …)
  • Ferien
  • Telefon
  • Kleider
  • Spenden
  • Steuern
  • Sport
  • Gesundheit
  • Sparen/Puffer/Grössere Anschaffungen
  • etc

Schritt 2: Den monatlichen Betrag pro «Bucket» festlegen

Das ist zu Beginn eine Schätzung und muss allenfalls angepasst werden. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Mach das im Gespräch mit Gott und frag ihn, was er dazu meint.

Schritt 3: Rechne all deine «Buckets» zusammen & überprüfe sie

Du kannst nur ausgeben, was du hast. Wenn deine Töpfe insgesamt mehr sind als dein Lohn, dann musst du nochmals über die Bücher. Wenn etwas übrigbleibt, dann fliesst das zusätzlich ins Reich Gottes (Das ist einer der entscheidenden Punkte im «Reich-Gottes-Modus», da du auch definierst, wie viel du sparen willst und das nicht einfach das ist, was übrig bleibt. Alles, was über die Buckets hinausgeht, fliesst so ins Reich Gottes – unabhängig davon, ob du plötzlich 500 Stutz mehr verdienst). Wenn du es nicht nach diesem Prinzip machst fliesst es aufs «Sparkonto»

Schritt 4: Konkrete Einrichtung und Umsetzung

Empfehlung: Benutze dafür eine Finanz-App. Davon gibt es viele. Mein Tipp: http://.money.pro
(Meist sind die nicht für ein Bucket-Budget gemacht, aber du kannst zB statt Bankkonten Buckets erfassen)

  • erfasse zu Beginn die regelmässigen, fixen Transaktionen (Buckets, Daueraufträge etc).Das ist ein ziemlicher Aufwand, aber einmalig.
  • erfasse alle deine täglichen Ausgaben «on the go»
  • einmal pro Monat «Kassensturz» und überprüfen wie du dran bist (allenfalls nachjustieren)
  • PS: Dich selber nicht «bschisse» 🙂