Seite 455 der Bibel
(1.Könige 11,22-37)
Salomo ist am Ende. Wörtlich. Seine Beziehung mit Gott, sein Leben und auch seine Königsherrschaft (mehr oder weniger) – alles ist am Ende. Wieso? Weil sein eigenes Herz ihn in die falsche Richtung gezogen hat (nein, nicht nur seine Frauen waren Schuld…!) und er darauf gehört hat. Er selbst stand noch vor Gott im Mittelpunkt seines Lebens (siehe GRC63). Er hatte alles und am Ende doch nichts (kaum etwas).
Gott hatte ihn gewarnt und ihm gesagt, dass er die Herrschaft einem der Beamten Salomos geben würde (1.Kön. 11,11): Jerobeam war es. Folgendes sagte Gott zu Jerobeam: „Dir aber will ich einen lange gehegten Wunsch erfüllen: Du sollst König über Israel werden.“ Hmmmm… Spannend… Schon als Beamter liebäugelte Jerobeam also mit der Königsherrschaft. Das war sein Herzenswunsch. Und dieser Herzenswunsch wurde ihm zum Verhängnis! In 1.Könige 12,26ff lesen wir, dass Jerobeam fürchtete, dass er die Macht verlieren könne (und damit den Königstitel) und machte deshalb Götzenbilder für das Volk, die es an ihn binden sollten. Sein Herzenswunsch führte ihn von Gott weg. Er wollte nicht in erster Linie Gottes Willen erfüllen – er wollte König sein. Das war etwas, das stärker war als seine Hingabe – wie schon bei Salomo.
Wie steht es mit uns. Einen Wunsch zu haben ist nicht schlecht. Einen Wunsch zu haben, der stärker ist als unsere Liebe zu Gott ist eine Katastrophe! Ein paar Herzenswünsche: Wenn der Wunsch nach einem Partner stärker ist als alles andere, kann es mich früher oder später von Gott wegführen. Der Wunsch nach Wohlstand und Anerkennung kann zum Kompromiss meines Glaubens führen. Etwas frommer gefällig? Der Wunsch die Bibel zu kennen und zu verstehen kann dazu führen, dass ich das Buch und mein Wissen über Gott selbst stelle. Der Wunsch nach übernatürlichen Erfahrungen, nach einem intensiven Erlebnis mit Gott, tollen Worshipzeiten, nach einem wirkungsvollen Dienst oder enger Gemeinschaft mit anderen Christen – all diese Wünsche sind gut, werden aber gefährlich, wenn sie letztlich wichtiger sind als Gott selbst. Dann nämlich werde ich die Kontrolle übernehmen (statt Gott), werde meinem Herzen folgen (statt seinem) und letztlich meine Sehnsucht erfüllen (und doch leer bleiben). Was willst du wirklich? Wen willst du wirklich? Dich selbst oder Gott?
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Prüfe dich selbst. Besser noch: Bitte den Heiligen Geist, dass er dein Inneres ausleuchtet (er kann das nämlich besser als du :-). Es geht hier nicht um eine blosse, nette Übung! Es ist absolut zentral! Gott will dich ans Ziel bringen und dafür braucht er alles von dir. Die Kontrolle über jeden deiner Wünsche.
Nimm dir Zeit dazu. Ich bin sicher, dass Gott selbst dir aufdecken wird, wenn es noch eine Ecke, einen Bereich in deinem Herzen gibt, den du ihm vorenthältst. Wenn du etwas vor ihm versteckst ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass diese Sache/Person (was auch immer) dir wichtiger ist als Gott.
Was dann?
->Bitte ihn um Vergebung
->Lass es im Vertrauen auf ihn los und/oder bitte ihn es dir abzunehmen
->Bitte ihn dir zu zeigen, wie es weitergehen soll
Ps: Wenn nötig nimm eine andere Person, einen Freund oder einen Seelsorger dazu. Es ist die Mühe wert!