Seite 868 der Bibel
(Psalm 133)
Jeder schaut für sich. Jeder kämpft für sich. Jeder meint, dass er dafür sorgen muss, selbst nicht zu kurz zu kommen.
Wir leben in einer Welt, in der Völker, die eigentlich Brüder wären, sich gegenseitig umbringen. Eine Welt, in der man Nähe zum anderen kaum mehr aushält – und sei es der Ehepartner… Eine Welt (zumindest die westliche, die reiche Welt), die vereinsamt und es auch noch gut findet.
Dieser Psalm schlägt eine andere Melodie an. Es geht darum, welche Kraft echte Gemeinschaft hat. Welche Schönheit und Wohltat es ist, wenn Menschen „in Frieden zusammenleben“ (V.1). Die Betonung liegt hier auf der Einheit. Sie sind zusammen und sie wollen zusammen sein! Das ist nicht irgendeine billige Kopie einer Hippie-Kommune aus vergangenen Zeiten, es ist viel mehr – radikale Beziehungen! Starke Bilder werden gebraucht: Diese Gemeinschaft ist wie das Öl, das auf den Kopf eines Priesters gegossen wird (V.2). Diese Gemeinschaft ist wie frischer Tau, der auf die Berge niederfällt am Morgen (V.3).
Öl war früher ein allgemeines Symbol für Heilung, aber im biblischen Kontext noch viel mehr: Ein Symbol für den Heiligen Geist! Der Tau drückt Gottes Segen aus, den er ohne zurückzuhalten gibt. Wow! Das ist es, was Gemeinschaft von Christen ist: Ein Segen von Gott an uns, der weiterfliesst zu den Menschen um uns herum und unsere kaputte Welt gesund macht. Diese Gemeinschaft unter Christen ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass Gott selber mitten drin ist durch den Heiligen Geist diese Gemeinschaft trägt, prägt und durchdringt. Dort finden die Menschen echtes Leben – das jetzt beginnt und für immer bleibt (V.3)!
Ich hatte lange den Eindruck, dass Gott & ich – wir beide – genügen. Ich hätte es zwar nicht so gesagt, aber ich war der Meinung, dass ich nicht wirklich auf die anderen Christen angewiesen bin. Blödsinn! Gottes Segen, Heilung und sein Geist liegt in erster Linie in der Gemeinschaft seiner Kinder. Das ist eine Tatsache! Das weiss ich jetzt! Das habe ich auch schon erlebt! Das versuche ich immer wieder auch in meinem Alltag zu beherzigen – denn es fällt mir immer noch nicht leicht. Aber es ist so!
„…damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“ (Johannes 17,23) Unsere Gemeinschaft ist in einer vereinsamenden Welt ein untrüglicher Hinweis, dass es Gott gibt. Dass er die Menschen liebt. Dass Heilung, Frieden und Liebe doch möglich sind. Unsere Gemeinschaft – wenn wir uns wirklich aufeinander einlassen und nicht nur unseren Vorteil suchen (kann auch ganz schön fromm getarnt sein…) – verändert diese Welt. Gott verändert sie durch uns!
Call:
Hast du – wie ich – den Eindruck, dass du die anderen gar nicht wirklich brauchst? Sei mal ganz ehrlich…! Dass man so empfinden sollte, ist den meisten von uns klar. Aber glauben wir es wirklich, dass es so ist? ICH BRAUCHE DIE ANDEREN! Was würde sich verändern, wenn du diese geistliche Tatsache wirklich leben würdest? Wie würde sich dein „Kirchen-Besuch“ verändern? Nicht nur die Häufigkeit, sondern die Art, wie du dort hingehst… Wie würde sich dein Bibelstudium verändern? Wie würden sich deine geistlichen Kämpfe verändern? Dabei geht es nicht darum, dass ich die anderen einfach für meine Zwecke aussauge. Sie brauchen mich, ich brauche sie. Genau darin zeigt sich Gott selber!
Nimm dir einen Moment Zeit und reflektiere das für dich. Lade den Heiligen Geist ein, dir zu zeigen, wie er dich sieht. Dann überlege dir, was dein nächster Schritt sein könnte, diese Power-Gemeinschaft (die übrigens auf dieser Welt nie perfekt sein wird) wirklich in dein Leben zu integrieren.
[suffusion-widgets id=’1′]