Seite 385 der Bibel
(1.Sam 29,1-30,5)

Verschleppt, entführt, gefangen genommen. Nicht gerade etwas, das zu unserem Alltag gehört… Zum Glück! Bei David und seinen Leuten aber geschah es. Als sie in ihre Stadt zurück kamen, lag alles in Schutt und Asche da und ihre Frauen und Kinder waren von den Amalekitern verschleppt worden (30,1-2).

Nicht unser Alltag? Vielleicht nicht in dem Sinn, aber im geistlichen Sinn auf jeden Fall! Etliche meiner Freunde, die ich noch aus der Jungscharzeit kenne, wurden vom Feind verschleppt und wollen heute nichts mehr von Jesus wissen. Dazu gehören sogar ehemalige Leiter. Viele von uns haben Verwandte, Geschwister, Eltern, die in der Gefangenschaft des Feindes leben – ob „entführt“ oder nicht.
Was haben David und seine Leute getan? „Da schrien sie vor Schmerz laut auf und weinten, bis sie völlig erschöpft waren.“ (30,5) Genau das sollte unsere Reaktion sein! Oder haben wir uns vielleicht schon an diesen Zustand, diesen „Verlust“ gewöhnt? Reden wir uns in der Zwischenzeit ein, dass es gar nicht so schlimm ist und dass der Feind ihnen schon nichts tun wird, weil wir den Schmerz nicht fühlen wollen? Blödsinn! Der Feind macht sie fertig! Der Teufel spasst nicht! Eine radikale Beziehung sollte uns doch bei uns nahestehenden Menschen leicht fallen – egal ob das Verwandte, Familie oder Teens und Jugendliche sind, die uns anvertraut sind. Ausdruck dieser tiefen Beziehung wäre der Schmerz darüber, dass sie in irgendeiner Weise verschleppt wurden, gefangen sind. Wir dürfen diesen Schmerz haben, wir sollen diesen Schmerz haben!
Aber dabei bleibt es nicht. David zieht mit seinen Leuten los, besiegt den Feind und befreit die Gefangenen – der Herr war mit ihm (30,17ff). Gott ist stärker – vielleicht geschieht es nicht innerhalb von kurzer Zeit wie bei David, aber Resignation ist auf jeden Fall die falsche Taktik! Gewinnen wir sie, gewinnen wir sie zurück und schlagen den Feind in die Flucht!

 
 
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Ich möchte die kommende Woche als „Kampfwoche“ ausrufen.
Schritt 1: Bitten wir Gott, dass er uns seinen Schmerz für diese Leute zeigt und/oder uns bewegt, dass wir unseren Schmerz zulassen und Raum geben.
Schritt 2: Um unsere Leute kämpfen! Das heisst beten, was das Zeug hält – wenn unser Inneres bewegt ist, dann fällt flehen leicht… Das heisst auch, dass wir Gott darum bitten uns zu zeigen, was wir tun können. Vielleicht ein Phone, ein Meeting (manchmal sind die Leute, die einem am Nächsten sind am weitesten weg…), ein Email – einfach auf Gott hören. Vielleicht ist es wieder mal dran etwas von Gott zu erzählen, jemandem mitzuteilen, wie sehr es einen schmerzt, dass er/sie Jesus nicht folgen will (das braucht es nicht die ganze Zeit, aber oft hören wir bei „unseren“ Leuten fast ganz damit auf…).
Schritt 3: Gott vertrauen – er ist es, der den Sieg schenkt, die Schlacht gewinnt und den Feind in die Flucht schlägt (30,23).