Seite 987 der Bibel
Jesaja 37,14-15

Wir müssen aufgeräumt und rein zu Gott kommen. Alles, was uns ablenkt und stört müssen wir zur Seite räumen, damit wir uns in Gottes Gegenwart ganz auf ihn konzentrieren können. Wirklich? Vielleicht ist das das Dümmste, was wir tun können…!

König Hiskia hatte ein massives Problem. DIE Eroberungs- und Weltmacht schlechthin stand vor seiner Tür und wollte ihn zermalmen. Psychologische Kriegsführung gab es schon damals, denn die Botschafter des Assyrischen Königs zermürbten Hiskia und seine Leute (Jes 36). Nach einem ersten Hoffnungsschimmer, dass Gott eingreifen würde (Jes 37,6-7), bekam es Hiskia schriftlich von seinem Peiniger, dass es keine Hoffnung für ihn geben würde. Aber Hiskia war ein guter König, ein Mann Gottes: Er ging wie immer in den Tempel und ignorierte seine missliche Lage, verliess sich auf Gottes Zusagen, denn er wollte seine Gebete richtig verrichten und Gott anbeten…

NEIN! Genau das tat er nicht! Wir haben vielleicht manchmal das Gefühl, dass wir so handeln müssten. Aber wir können von Hiskia lernen:
„Dort breitete er den Brief vor dem Herrn aus und begann zu beten…“ (V.14b-15)
Hiskia nimmt die Sorgen mit, wenn er zu Gott kommt. Buchstäblich nimmt er den Brief mit und breitet ihn demonstrativ und symbolisch vor Gott aus: Schau dir das an, Herr! Das ist mein Problem. Ich komme nicht weiter. Aber ich bin dein König, wir sind dein Volk, also ist das auch dein Problem… Wir brauchen dein Eingreifen, deine Hilfe!
Hiskia nimmt „Störendes“ mit. Er wusste, dass er keinen anderen Ort hat, wo er damit hingehen könnte. Interessant: Eigentlich hatte ihm Gott schon versprochen, dass er das „Problem“ (ein wirklich grosses…!!!) lösen würde (V.7). Eigentlich gestand Hiskia mit seiner Aktion ein, dass er Zweifel hatte… dass er Gott nicht so vertraute, wie er sollte (denn Gott hält ja schliesslich, was er verspricht!). Er hätte sich auch verkriechen können. Er hätte auch eine Worshipzeit haben können, weil er sich auf Gottes Zusagen verliess (und dabei sein neues Problem und seine Zweifel verstecken, abschieben…). Aber Hiskia tat etwas anderes: Er breitete sein Problem (erneut) vor Gott aus! Und Gott antwortet…! (V.21ff)

Wie kommen wir zu Gott? Aufgeräumt, rein, heilig? Oder doch eher manchmal scheinheilig? Mein Rat ist: NIMM ES MIT! Egal was es ist. Gott kann damit umgehen. Er ist wahrscheinlich der einzige, der damit umgehen kann. Mit deinen Problemen. Mit deinen Zweifeln. Mit deiner Sünde. Mit deinen Abgründen. Versteck es nicht, verdräng es nicht, sondern nimm es mit! Wohin könnten wir sonst damit gehen?! Nur ER hat Worte des ewigen Lebens (Joh 6,68). Nur ER hat die Lösung und Hilfe. Nur ER kann Vertrauen schaffen. Nur ER kann Sünde vergeben. Nur ER kennt unsere Abgründe und kann uns heilen. Was auch immer es ist, nimm es mit und breite es vor ihm aus. Es liegt ein grosses Versprechen darauf: „Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Und Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.“ (Philipper 4,6-7)

CALL

Gibt es Dinge, Bereiche, Gefühle oder Gedanken in deinem Leben, die du Gott nicht bringen willst? Nimm dir kurz Zeit hinzuhören und bitte Gott darum, dein Inneres aufzuzeigen. Oft sind diese Sachen schon länger versteckt und kommen nicht so leicht an die Oberfläche…
Wieso nicht? Was hindert dich daran, es Gott zu bringen (er kennt es ja sowieso)? Schämst du dich? Zweifelst du an Gottes Güte oder fürchtest eine Strafe? Ablehnung? Dann nimm genau das auch gleich mit und breite es vor ihm aus. Sag es ihm! Stell es dir vielleicht bildlich vor, wie du diese Sachen vor ihm hinlegst, auspackst, auffaltest, ausbreitest. Dann nimm dir nochmals Zeit hinzuhören, was Gott sagt. Wie reagiert er? Was spricht sein Geist zu dir?

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