wurzelSeite 126 der Bibel: Back to the roots
(3. Mose 1,1-2,2) 
 
Das 3. Buch Mose beginnt – auch Leviticus genannt. Man könnte meinen, dass es nicht gerade das spannenste Buch der Bibel ist… Es beginnt gleich mit allen möglichen Opfervorschriften. Was hat das denn mit uns heute zu tun?! Sehr viel! Kann mir jemand sagen, wie ich verstehen soll, wieso Jesus sterben musste, wieso er als Opferlamm bezeichnet wird, wenn ich das Alte Testament nicht hätte?!

Ich kann Jesus und was er getan hat, was es für mich bedeutet nur wirklich kapieren, wenn ich weiss, was die Opfer zu alttestamentlichen Zeiten bedeutet haben! Z.B. ohne Blutvergiessen gibt es  keine Vergebung der Sünden (Hebr 9,22).

Wieso sage ich das alles? Ich möchte gar nicht zu stark auf die Opferungen usw. eingehen. Heute ist mir wichtig, dass wir zurück zu den Wurzeln kommen. Die Wurzeln unseres Glaubens sind nun mal im Alten Testament und wir können das Neue, in dem wir leben, nur durch das Alte verstehen. Ich kapiere aber auch die Bedeutung dessen, was im AT geschehen ist erst vom NT her. Die beiden sind untrennbar miteinander verbunden.

Wenn wir sagen, dass die Bibel ein Liebesbrief ist, dann wird klar wieso das so ist. Wir lesen ja auch nicht nur den Schluss eines Briefes, wo all die Liebesbezeugungen stehen und lassen den Anfang weg. Ich brauche den Zusammenhang. Die Liebesbezeugungen bekommen ihre Tiefe erst mit dem, was vorher geschrieben ist. Wir reden von einer radikalen Beziehung mit Gott, einer Gemeinschaft, die von der Wurzel her stimmt. Dazu muss ich die Person kennen – die ganze Person. Bei Gott brauche ich für das ganze Bild die ganze Bibel. Ignoriere ich das AT, dann bin ich Gefahr, eine Beziehung mit meinem Wunschbild von Gott zu haben – das ist ja wohl nichts. Eine radikale Beziehung bedeutet, dass ich mein Gegenüber möglichst umfassend kennen lernen will!

 

Call:

Probier es diese Woche mal aus: Wenn du in der Bibel liest (und das empfehle ich dir grundsätzlich, denn da kannst du Gott am besten so kennen lernen wie er ist), dann lies immer einen Abschnitt im AT und dann einen im NT. Versuch beim AT immer den Blick schon aufs NT zu richten und es von dort her zu verstehen und im NT kannst du versuchen die Parallelen zum AT zu entdecken. Wer weiss, vielleicht machst du überraschende Entdeckungen! Ein gutes Buch zum Anfangen im AT ist der Prophet Jesaja z.B. ab Kapitel 40. Dort wirst du entdecken, wie viel vom NT bereits im AT ist. Oder der Geheimtipp: weil du ja eh grad im 3. Buch Mose liest nimmst du parallel den Hebräerbrief dazu. Das ist die perfekte Ergänzung!!! Viel Spass!