Seite 63 der Bibel: Freiheit
(1. Mose 48,21-49,18)
Auf dieser Seite segnet Jakob seine Söhne – zumindest sagen das so die meisten Überschriften in den Bibelübersetzungen. Aber eigentlich ist es nicht unbedingt ein Segen. Am Anfang heisst es nämlich, dass er ihnen sagt, was die Zukunft bringt. Für die einen ist es ein Segen, für die anderen wohl eher ein Fluch… (übrigens mache ich solche Einleitungen, um dich dazu zu bewegen den Bibeltext wirklich zu lesen :-)…)
Wir konzentrieren uns auf einen seiner Söhne: Issaschar (1. Mose 49,14.15). Sein Name hat bereits eine ähnliche Bedeutung wie das, was ihm sein Vater gesagt hat: „Issaschar gleicht einem knochigen Esel, der träge zwischen den Satteltaschen ruht. Sein schönes Land und seine Ruhe möchte er nicht verlieren. Darum läßt er sich unterjochen und gibt seine Freiheit auf, anstatt für sie zu kämpfen.“
Mich hat das angesprochen! Genauso wie Issaschar sind auch wir Christen frei! Durch die tiefgehende Verbindung (radical relationship), die Jesus mit uns eingegangen ist, sind wir wirklich frei geworden (Joh 8,36)! Hallelujah! Aber oft verhalten wir uns wie Esel und haben offenbar etwas grundlegend falsch verstanden. Das Gute, das Gott uns gibt ist nicht das Wesentliche, es ist ein wunderbarer Nebeneffekt. Das Entscheidende ist die enge Beziehung zu Gott und dass wir deshalb frei sind zu tun, was er möchte. Ich aber klammere mich oft an den Dingen fest, die er mir gegeben hat (Friede, tolle Gefühle bei der Stillen Zeit, Gaben, Bibelwissen, usw), statt mich an ihm selbst festzuklammern. Damit werde ich zu Freiwild für den Feind und büsse ein, dass ich frei und „wild“ (kämpferisch) bin. Wenn etwas anderes als Gott selbst mich bestimmt (auch das Gute, das Er geschenkt hat), dann ist es dem Teufel ein Leichtes, mich in eine erneute Gefangenschaft zu führen. Es darf nicht geschehen, dass das Gute auf dieser Welt so wichtig wird, dass wir Gott auf die Reservebank setzen.
Call:
Schreib dir auf einen Zettel alles, was du wirklich gern hast (Personen, Gegenstände, Hobbies, geistliche Sachen). Danke Gott dafür, denn es sind alles Geschenke von ihm an dich. Geh jetzt die Liste durch und sage Gott, dass du bereit bist es loszulassen. Wenn du bei einem Punkt merkst, dass du dir nicht vorstellen kannst „darauf“ zu verzichten (es wäre weg), dann besprich das mit Gott, sage ihm, dass es dir leid tut, dass etwas anderes seinen Platz eingenommen hat. Bleib so lange dran, bis du es loslassen und ihm zurückgeben kannst. Häng den Zettel für den Rest der Woche an einen Ort, wo du ihn siehst. Wann immer dir etwas Neues in den Sinn kommt, mach den Prozess von neuem durch (vielleicht dauern gewisse „Loslösungen“ auch länger als ein paar Minuten…).