Seite 791 der Bibel
(Psalm 69)
David befindet sich in einer total schwierigen Situation. Das wird in diesem Psalm ganz deutlich. Er steckt in der Sch… – äh – im Schlamm (V.15). Das Schwierige daran: Zuerst fühlt er sich mitten in dieser Situation auch noch von Gott verlassen (V.4). Dann wird ihm bewusst, dass gerade sein Vertrauen, seine Beziehung zu Gott ihm Schwierigkeiten einbrockt.
Er lebt, wie Gott es will, doch die Leute um ihn herum verspotten ihn deswegen. Er hat diese Sehnsucht nach Gott (siehe letzter GRC), doch sein Umfeld versteht seinen Eifer nicht (V.6-13). Und in all dem weiss David sehr wohl, dass er kein Sonder-Heiliger ist. Und jetzt – mitten aus der Tiefe – schreit David zu Gott. Nur Er kann ihm helfen. Nur Er kann etwas aus seiner misslichen Lage machen. Nur Er hat einen Ausweg (V.18)! David ist sich bewusst, dass er keine Chance mehr hat, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er weiss, dass er völlig abhängig ist…
Ist schon interessant… Es gibt doch auch in deinem und meinem Leben Situationen, wo wir völlig hilflos sind, ganz abhängig von Gott. Nach dem Motto: Wenn du nichts tust, gehe ich unter (V.16)! Wenn du nichts tust, habe ich keine Chance und es wird sich nichts ändern… Das können schwere Krankheiten sein, eigene, oder von Menschen die uns nah stehen. Wir können nichts tun – Gott muss eingreifen. Das können verworrene Beziehungen sein, bei denen wir nicht mehr durchblicken. Nur Gott kann noch helfen! Plötzlich sind wir abhängig.
Was aber ist, wenn wir nicht in Extremsituationen sind. Dann haben wir das Leben wieder selber im Griff. Ist ja das Normale, oder?! Die Frommen unter uns sagen dann vielleicht Dinge wie: „Ich möchte abhängiger von Gott sein!“ Aber das ist ein Trugschluss. Ich bin immer genau gleich abhängig von Gott: nämlich völlig! Die Extremsituationen bringen genau diese Tatsache ans Licht, an die Oberfläche. Oft meinen wir einfach, dass das nur für diese spezielle Phase gilt, aber da täuschen wir uns! Abhängigkeit von Gott ist nichts, was von uns gesteuert wird – es ist schlicht und einfach eine Tatsache. Sogar Jesus Christus sagte von sich selbst: „Das steht fest: Von sich aus kann der Sohn gar nichts tun…“ (Joh 5,19). Wenn das für den Sohn Gottes gilt, dann erst Recht für uns! Auch im ganz normalen Alltag, den wir eigentlich im Griff haben… „Du hast so viel Gutes für mich bereit!“ (V.14) steht in unserem Psalm. Wenn wir einfach selbst „chnuschten“ verpassen wir vielleicht all den Segen, den Gott uns gerne geben möchte. Das „gewisse Etwas“, das unser Leben besonders macht! Wenn unser Leben so sein soll, wie Gott sich das gedacht hat, wenn wir das volle Potenzial ausschöpfen und in unsere Berufung kommen wollen, dann brauchen wir Gott. Wir sind abhängig! Immer.
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Abhängigkeit von Gott ist eine Tatsache. Die Frage ist aber, ob wir das wirklich glauben. Ob wir unser Leben dementsprechend ausrichten. Das wäre ganz normal…
Nimm dir kurz Zeit und denk darüber nach, ob du Gottes Eingreifen vor allem in Extrem-Situationen erwartest oder auch im ganz normalen Alltag. Bekenne Gott, dass du von ihm abhängig bist. Mach das in dieser Woche zu deinem täglichen Gebet und lade Gott ein, deinen (All)Tag zu prägen und zu bestimmen.