grc_hoehetiefeSeite 846 der Bibel
(Psalm 113)
„Einzigartig ist der Herr! Niemand im Himmel und auf der Erde ist ihm gleich. Sein Thron steht hoch über allen Thronen, und doch sieht er, was in der Tiefe vor sich geht.“ (V.5-6)

Gott ist mächtig, unendlich gross. Keine Macht kann ihm nur im Geringsten das Wasser reichen. Er ist heilig – völlig anders als wir Menschen. Eigentlich wäre er unnahbar – in seiner Gegenwart würden wir vergehen… Das alles stimmt. Vielleicht ist das der Grund, wieso dieser mächtige Gott uns manchmal so weit weg vorkommt. Und so falsch ist das nun auch wieder nicht. Gott ist „in der Höhe“ – hoch über uns. Im Himmel. Wie auch immer du es ausdrücken willst – eigentlich ist er weit weg von uns Menschen. Gerade weil er so heilig und mächtig ist. Falsch liegen wir also mit unserem Bauchgefühl nicht. Auch die Bibel spricht immer wieder an verschiedenen Stellen davon.
ABER – und dieses aber darf auch noch fett gedruckt sein: „…und doch sieht er, was in der Tiefe vor sich geht.“ Das stimmt. Gott sitzt nicht weit weg in seinem Elfenbeinturm. Er bleibt nicht auf Distanz zu uns. Er bleibt nicht auf Distanz zu unseren Nöten, Ängsten, Problemen. Wer im Elend sitzt, den holt er heraus und wer erniedrigt wurde, den baut er wieder auf (V.7). ER der unendlich grosse Gott. Er kommt uns nah und kümmert sich um uns. Wieso? Einfach weil er uns liebt.
Nicht dass wir irgendwie an ihn heranreichen könnten. Oft genug haben wir Menschen das versucht. Nein, Gott ist weit weg, heilig, völlig anders, mächtig, eigentlich unnahbar für uns kleinen (sündigen) Menschlein. ABER – er kommt zu uns. Er ist zu uns gekommen. Als Mensch. Als einer von uns. Jesus. Das ist nicht einfach eine abgeklaschte Wahrheit, eine fromme Tatsache oder ein Glaubenssatz aus der Bibel. Es ist die grösste Revolution aller Zeiten. Gott wird Mensch. Wieso? Weil er uns liebt. Weil es keinen anderen Weg gibt. Weil er uns nahe kommen will. Weil er uns in unserer Not begegnen will. Nicht von weit her. Ganz nah. Mitten drin. Als einer, der versteht. Die Tiefe. Deine Tiefen. Deine Abgründe. Das, was bei dir versteckt und verborgen ist. Weil er es selbst durchgemacht hat. Das fasziniert mich. Immer wieder. Neu. Krass! Das nenne ich radikal – eine radikale Beziehung.

 

 
call:.

Weil das so ist. Weil er versteht. Weil er dir nah ist, deshalb lass ihn an dich ran. Lass ihn an deine Tiefen ran. An das, das im Dunkeln verborgen ist. Das, das keiner kennt. Das, was du eigentlich selbst nicht wissen oder wahrhaben möchtest. Deine Lage ist nicht auswegslos (siehe letzter GRC) oder hoffnungslos (V.7). Denn Gott ist dir nicht nur nah, er kann auch helfen. Er ist immer noch der Allmächtige, der Unendliche, der grosse Gott – er hat sich einfach für dich klein gemacht. Damit du ihn ranlässt.
Bring es ihm – was auch immer es ist. Jetzt. Heute.