Seite 917 der Bibel
Sprüche 28,9
Ein kurzer, knackiger und eigentlicher simpler Spruche, der aber enorme Auswirkungen und Konsequenzen hat: „Wer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!“ Vielleicht geht es hier um eines der grössten Missverständnisse zum Thema Gebet…
Im Normalfall versteht man Gebet so, dass man Gott etwas sagt, um etwas bittet und er dann etwas tun soll. Ich denke die meisten Gebete – ob die Leute nun eine Beziehung mit Jesus haben oder nicht – sind so. Ich rede, Gott tut. Aber dieser Spruch zeigt etwas ganz anderes auf. Hier finden wir sehr viel mehr als nur Lebensweisheit, es wird uns ein Grundprinzip beim Beten gezeigt. Es zeigt uns etwas über Gott Wesen. Es deckt etwas auf, das auch im Neuen Testament immer wieder aufgegriffen wird (Bsp: „was ihr aber in meinem Namen bitten werdet…“ Joh 16,23).
Beim Beten geht es nicht nur ums Reden, sondern auch ums Hören! Nicht nur Gott hört, sondern auch wir hören. Dass Gebet keine Einwegstrasse von uns zu Gott ist, scheint einzuleuchten. Aber es geht sogar um eine Grundhaltung: „Ich will auf Gott hören!“ Das ist dasselbe wie „Ich will Gott gehorchen!“. Das tun, was Gott möchte… Beim Beten versuchen wir also nicht Gott dazu zu bringen, das zu tun, was wir möchten, sondern wir kommen, weil wir das möchten, was Gott tun will. Diese Haltung erledigt sich nicht einfach damit, dass wir ein „in Jesus name…“ (im englischen Sprachraum) oder ein „aber dein Wille geschehe“ anhängen… Was Gott interessiert ist unser Herz, das die radikale Beziehung zu ihm sucht, das erkennen will, was Er will!
Der Schluss dieses Spruchs ist mir dann ziemlich eingefahren! Hier wird ein sehr starkes Wort verwendet: zuwider. In anderen Übersetzungen heisst es, dass das Gott „ein Greuel“ ist. Das ist eine der stärksten Ausdrucksformen für Gottes Missfallen, die wir in der Bibel finden. Es drückt Gottes Hass auf etwas aus. Gott hasst es, wenn ein Mensch zwar betet, aber nicht hören und tun will, was Er zu sagen hat. Andere Dinge die Gott hasst und sich auf derselben Skala befinden sind: Götzendienst, Betrug und okkulte Praktiken. Das sollte uns zu denken geben!
Dieser Text sagt klar, dass wir nichts von Gott erwarten können, wenn wir nicht auch bereit sind, auf ihn zu hören. Gott hat in Jesus bereits alles getan, für jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt und unabhängig davon, ob jemand hören will oder nicht. Damals am Kreuz. Das ist krass! Wenn es aber um die konkrete Beziehung geht, treibt Gott keine Spielchen… Alles ist bereits getan, alles liegt bereit für uns und Gott gibt es gern, wenn wir bereit dazu sind, Seinen Willen über unseren eigenen zu stellen. Ohne das ist eine Beziehung mit Gott unmöglich! Nimm die Ohrstöpsel raus!
CALL:
Wie verstehen wir Beten? Noch besser: Wie beten wir? Es geht hier nicht darum, dass wir keine Stossgebete in Notsituationen mehr zum Himmel schicken sollen. Es geht um unsere Grundhaltung. Haben wir den Eindruck, dass Gott uns beliefern sollte mit seinen Gebetserhörungen? Viele Menschen, die ich kenne, sind vom Christsein frustriert, weil sie Gott so wenig erleben. Die meisten von ihnen wollen Gott aber nicht in ihr Leben reinreden lassen… Wie ist das bei dir?
Lass „Dein Wille geschehe…“ zu einer Haltung in deinem Leben und deinen Gebeten werden! Bitte Gott ganz konkret, dass er dir aufzeigt, wo Ohrstöpsel drin hast für sein Reden. Damit du hören kannst, musst du zuerst von Gott hören – Er wird dich erhören!
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