Seite 973 der Bibel
Jesaja 26,7-8
Wenn jemand etwas tut, das mir nicht passt, dann werde ich früher oder später auf Distanz gehen. Ausser:
1. Ich kann dieser Person nicht aus dem Weg gehen
2. Ich bin auf diese Person angewiesen
3. Ich liebe diese Person
Mit unserer Beziehung zu Gott ist es genauso. Geben wir es zu: Gott enttäuscht uns manchmal. Oft. Gott tut Dinge oder lässt sie zu, die wir nicht einordnen können. Manchmal. Oft. Gott handelt manchmal überhaupt nicht so, wie wir das wollen oder erwarten. Oft. Das macht uns zu schaffen, das enttäuscht uns, denn wir hatten es uns anders vorgestellt. Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren… Es gibt Menschen, auch Christen, die distanzieren sich von Gott, wollen (eine gewisse Zeit) nichts mehr mit ihm zu tun haben, hängen den Glauben an den Nagel (wenn es wirklich schlimm ist) oder lassen sich gar nicht erst drauf ein. Das ist tragisch. Aber auch etwas lächerlich, weil es unmöglich ist.
Ich kann Gott nicht aus dem Weg gehen. Er ist da. Ob ich das will oder nicht, ob ich ihn ignoriere oder nicht. Deshalb gibt es eine weitere Gruppe von Leuten, die von Gott enttäuscht sind: Sie distanzieren sich innerlich. Sie wissen, dass sie Gott nicht aus dem Weg gehen können (bei Christen ist das manchmal gepaart damit, dass sie nicht in die Hölle kommen wollen…) und deshalb machen sie äusserlich weiter, aber innerlich haben sie mit Gott abgeschlossen. „Ich kann ihm zwar nicht aus dem Weg gehen, aber ich kann ihn ignorieren…“
Eine weitere Gruppe von Menschen, haben etwas kapiert: Wir sind auf Gott angewiesen – auch wenn ich enttäuscht bin! Gott ist derjenige, der unser Leben gelingen lässt. Er macht unseren Lebensweg gerade und eben (V.7b). Also werde ich versuchen ihm weiterhin zu gehorchen (V.7a), denn ich brauche ihn (auch für den Himmel natürlich…). Diese Menschen leben weiterhin wie ernste Christen, aber vielleicht eher wie Angestellte, die auf den Job und den Chef angewiesen sind. Das Verhalten heisst noch nicht, dass sie sich nicht enttäuscht innerlich abgewendet haben…
Die letzte Gruppe wird auch enttäuscht (scheint unumgänglich…), aber diese Personen reagieren anders: Auch wenn du hart mit uns umspringst, Unverständliches tust und uns vielleicht sogar strafst, bleiben wir bei dir (V.8). Wohin sonst wollten wir gehen (Joh 6,68)? Wir sehen uns nach dir, nach deiner Person und danach dich anzubeten (V.8). Das ist nicht das Verhalten von Angestellten, das ist das Verhalten von Söhnen und Töchtern. Auch sie können Gott nicht aus dem Weg gehen (logisch), auch sie wissen, dass sie auf ihn angewiesen sind, aber sie haben etwas mehr: Sie lieben Gott! Sie lieben ihn, weil sie wissen, dass all das (auch das Enttäuschende) letztlich ein Ausdruck der Liebe ihres Vaters ist (Röm 8,28 – alle Dinge müssen zum Besten dienen).
CALL:
Nimm dir Zeit um nachzudenken zu welcher Gruppe von Menschen du gehörst. Lade Gottes Geist ein, dir dein Inneres zu zeigen. Wenn du merkst, dass du dich auf irgendeine Wiese von Gott distanziert hast oder in einem kühlen Angestellten-Verhältnis zu ihm lebst, dann bitte Ihn dir zu zeigen, wieso das so ist. Wo wurdest du enttäuscht? Lass ihn ran, auch wenn es weh tut. Oft geht man auf Distanz ohne genau zu wissen, wieso… Bitte ihn, dass er dein Herz heilt und neu oder zum ersten Mal zum Zentrum deines Lebens, deiner Liebe und deiner Anbetung wird!
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