Seite 1015 der Bibel
Jesaja 58

Fromm. Wenn du diesen GRC liest, bist du wahrscheinlich irgendwie fromm. Gut. Fromm ist gut. Fromm sein, kann auch falsch verstanden werden… Man kann sich ganz fromm um sich selbst drehen und dabei versuchen sich und Gott zu betrügen. Wie Israel…

„Sie rufen Tag für Tag nach mir und fragen nach meinem Willen.“ (V.2) Sehr gut!
„Sie gehen gern in den Tempel [Gemeinde, Kirche], in meine Nähe.“ (V.2) Super!
„Weil sie sich für ein frommes Volk halten, das nach den Geboten seines Gottes lebt, darum fordern sie von mir ihre wohlverdienten Rechte.“ (V.2) Das kennen wir, oder?! Wir strengen uns an und meinen das zu tun, was Gott von uns will (Kirchenbesuch, Stille Zeit, Bibel lesen, Beten, Worshippen etc). Deshalb sollte Gott ja auch in unserem Leben wirken, uns helfen, uns erfüllen und Frieden geben. Das haben wir uns ja schliesslich verdient…
„‚Warum siehst du es nicht, wenn wir fasten?‘ werfen sie mir vor. ‚Wir plagen uns, aber du scheinst es nicht einmal zu merken!'“ (V.3) Völlig verständlich, oder?! Fasten ist krass. Obwohl Fastenzeit ist, sind wahrscheinlich die wenigsten von uns gerade wirklich am Fasten. Die Israeliten toppen uns ziemlich sicher an Frömmigkeit… Trotzdem scheint Gott nicht zu reagieren und das zu tun, was sie wollen…

Kennst du das? Diese Frömmigkeit ist pure Religiosität, im besten Fall ein Glaube, der sich nur um sich selbst und die eigene Geistlichkeit dreht. ‚Ich tue all das, deshalb solltest du Gott jetzt dies und jenes tun…‘ Gott aber reagiert nicht darauf. Krass. Obwohl sie all das machen, was in unserem Verständnis einen Hard-Core-Christen ausmacht. Aber sie bleiben – wir wir oft auch – bei ihrer eigenen Religiosität, Frömmigkeit, Geistlichkeit stehen. Sie bleiben bei sich selbst. Weil sie nicht wirklich bei Gott sind (sie fragen zwar nach seinem Willen, aber wollen sie ihn auch tun? V.2), sind sie auch nicht wirklich gehorsam.
Denn der Gehorsam, den Gott von uns will, dreht sich niemals nur um uns selbst, sondern um ihn als Gott und um die Beziehung mit ihm (V.13) und um die Menschen um uns herum (V.6-7). Wenn wir nahe bei Gott sind, sind wir auch nahe bei den Menschen. Wenn wir behaupten Gott zu lieben, dann lieben wir auch die Menschen (Lukas 10,27). Das eine geht nicht ohne das andere! Deshalb heisst das, was Gott will ‚Gehorsam‘ und es ist ein Auftrag, eine Mission: Löst die Fesseln, befreit die Menschen, schafft Unterdrückung ab, gebt zu essen und Kleidung, helft, wo ihr könnt und verschliesst eure Augen nicht! (V.6-7)
Nach Gottes Willen zu fragen ist gut, aber ich muss auch hören und tun wollen, was er dann sagt.
Den Gottesdienst zu besuchen ist gut, wenn es nicht zum Ersatz für den wahren Gottesdienst mitten in unserem Alltag wird (Röm 12,1, Jak 1,27).

„Dann wird mein Licht eure Dunkelheit vertreiben wie die Morgensonne, und in kurzer Zeit sind eure Wunden geheilt. Eure barmherzigen Taten gehen vor euch her, meine Macht und Herrlichkeit beschliesst euren Zug. Wenn ihr dann zu mir ruft, werde ich euch antworten. Wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: ‚Ja, hier bin ich.'“ (V.8-9)
Wenn wir nahe bei Gott sind und das tun, was Gottes Herz wirklich bewegt, dann bricht ein neuer Tag an! Für die Welt, aber auch für uns… Wir leben dann keinen religiös-frommen Ego-Trip mehr. Das, wonach wir uns sehnen, kommt als i-Tüpfelchen automatisch dazu (Heilung, Hilfe, etc) und Gottes Macht und Herrlichkeit wird in und durch unser Leben sichtbar.

CALL

Lebst du „fromm“? Bist du religiös? Geht es dabei vor allem um dich?
Nimm dir Zeit und lade den Heiligen Geist ein, dir dein Herz zu zeigen. Wie ist dein Christsein wirklich? Redest du von Beziehung mit Gott, aber drehst dich eigentlich nur um dich selbst – vielleicht mit sehr geistlichem Anstrich?! Lass ihn an dich ran und frage ihn, was er wirklich von dir will. Dann tu es. Sei gehorsam und staune, was Gott aus deinem Leben machen wird!

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