Seite 98 der Bibel: Bringt das Beste!
(2. Mose 23,2-19)
Gebt alles! Strengt euch an! Arbeitet hart und gönnt euch kein Vergnügen! Schneller! Besser! Mehr!
Ich bin ziemlich froh, dass es so nicht im Text steht, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass zumindest ich Gott so sehe. Ein Herrscher, der immer mehr fordert, als ich bringen kann, einer, der mich unterdrückt, obwohl ich das natürlich nie so sagen würde. Zu krass? Vielleicht, aber wenn ich ehrlich bin, fühle ich von Zeit zu Zeit so, auch wenn ich es mir nicht eingestehen will…
Was aber steht im Text? Wir befinden uns ja mitten in den Gesetzen, in den detaillierten Anweisungen nach den Zehn Geboten. Und dann kommt der Vers 19: „Bringt das Beste vom Ertrag eurer Felder als Gabe in mein Heiligtum!“ Gott will nicht irgendwas, er will das Beste. Er möchte nicht die Resten, die zurückbleiben, er hat kein Interesse an Zweitrangigem, er will das Beste! Klar arbeiten wir in der Gemeinde mit und tun was fürs Reich Gottes, aber investieren wir da nicht oft die Zeit, die wir neben allem anderen halt noch übrig haben? Wir kratzen noch etwas Geld zusammen, damit wir beruhigt sind, und spenden es für das „Heiligtum“… Aber Gott will mehr! Weil er den ersten Platz hat, will er auch das Erste bekommen (2. Mose 22,28-29). Er ist kein Lückenfüller, sondern die Nummer eins!
“Aber…“, sagst du vielleicht… „vorher hast du doch noch das Gegenteil gesagt… Gott sei keiner, der immer mehr will, usw…!“ Ganz so ist es nicht. Ich sagte, dass Gott nicht immer mehr Leistung will. Aber er will mehr als unseren Zeit-, Geld-, oder Begabungsabfall. Ich finde, dass das Good-News sind! Ich brauche nicht mehr zu bieten, als das, was ich habe. Aber was ich habe, das will er! Er hat mich schliesslich begabt, er hat mir mein Geld gegeben, er gibt mir meine Zeit auf dieser Welt. Das was ich am Besten kann, das will er für sein Reich gebrauchen. Wenn du gern reist und ein Weltenbummler-Crack bist, dann will er, dass du das für sein Reich einsetzt. Wenn du der X-Box-Game-Champion bist, dann will er, dass du das für ihn einsetzt (z.B. evangelistische Game-Partys organisieren J). Er will das, was uns am meisten Spass macht (ist oft das, was wir auch gut können) gebrauchen! Setz es für ihn ein! Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht die frommen Standard-Begabungen mitbringst, dann Hallelujah! Lang genug war es eintönig in unseren Gemeinden. Bring frischen Wind rein! Ihm gehört ja eh alles (deine Zeit, dein Geld und deine Gaben), darum „bringt das Beste!“
Call:
Diese Woche ganz einfach: Schreib die Dinge auf, die du gerne machst und gut kannst (ja, auch die „ungeistlichen“!). Mach eine Rangliste. Dann überleg dir, wie du das konkret fürs Reich Gottes einsetzen kannst (beim ersten Rang beginnst du). Vielleicht hilft es dir, wenn du damit zu deinem Pastor, einem guten Freund oder der JG-Leitung gehst. Lass keine weitere Woche vergehen, ohne Gott dein Bestes gebracht zu haben! 8-tung: Wenn du es für dich behältst, wird es leicht zum Götzendienst (V.13).