Seite 1078 der Bibel
Jeremia 36,1-26

Ein nettes Sprichwort „aus den Augen, aus dem Sinn…“. Eigentlich wäre es ja ganz praktisch, wenn man etwas aus der Welt schaffen könnte, indem man es einfach ignoriert. Das funktioniert aber selten – König Jojakim von Juda hatte das auch versucht…

Jeremia bekommt den Auftrag von Gott all seine prophetischen Worte und Warnungen aufzuschreiben (unser biblisches Buch Jeremia heute?). Er lässt es durch einen Schreiber namens Baruch ausführen. Letztlich landet diese Schriftrolle sogar bei König Jojakim. Man könnte meinen, dass es dort in guten Händen wäre, denn er hatte zur selben Zeit ein Fasten veranlasst, um den Herrn für ihre Situation um Gnade zu bitten (V.9). Was aber tut der König? Kaum wurden ihm die ersten Worte von Gott aus dieser Rolle vorgelesen, verbrennt er sie Stück für Stück. Er wollte sie nicht hören. Er dachte „aus den Augen, aus dem Sinn“… Seine Frömmigkeit (lasst uns Fasten) war nur vordergründig, aber wirklich auf Gott hören wollte er nicht. Änderte es etwas, dass er die Botschaft ignorierte? Nein. Wurde das Wort Gottes dadurch hinfällig, weil er das Schriftstück verbrannte? Nein! Alles traf später so ein (und Jeremia wurde von Gott beauftragt einfach alles nochmals aufzuschreiben… V.28).

Gottes Wort gilt – ob ich das wahrhaben will oder nicht. Ich kann es ignorieren, verbrennen, leugnen oder verdrehen. Trotzdem bleibt es. Trotzdem bleibt es gültig. Wir verbrennen wahrscheinlich keine Bibeln, aber wir tun etwas ganz ähnliches: Wir hören nicht wirklich hin. Glauben wir, dass es dadurch weniger gültig ist? Glauben wir, dass wir deshalb weniger zur Rechenschaft gezogen werden? Nur weil wir nicht wahrhaben wollen was Jesus sagte, so ist es doch eine Tatsache: „Wenn jemand zu mir kommen will, muss er alles andere zurückstellen – Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein eigenes Leben; sonst kann er nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,26) „Wem sein eigenes Leben über alles geht, der verliert es. Wer aber in dieser Welt sein Leben loslässt, der wird es für das ewige Leben in Sicherheit bringen.“ (Johannes 12,25) Das sind nur zwei der radikalen Aussagen von Jesus. Was ist mit ethischen Themen? Das gute alte Thema Sex vor der Ehe…  Wie oft erlebe ich es, dass Päärchen gar nicht wirklich hinschauen und wissen wollen, was die Bibel dazu sagt. Sie bleiben lieber bei ihren Meinungen, statt sich dem Wort Gottes auszusetzen. Aber deswegen ist es nicht weniger gültig.

Herausfordernde Worte. Aber wie es für die radikalen Themen der Bibel gilt, so auch für die Verheissungen Gottes. Jesus verspricht: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ In Psalm 119,2 steht: „Glücklich sind alle, die sich an seine Weisungen halten und ihm von ganzem Herzen dienen.“ Lasst uns nicht so blöd sein wie der König von Juda, denn was Gott sagt setzt wahres Leben frei!

CALL:

Entscheide dich, ob du wirklich wissen willst, was Gott Freude macht (=sein Wille). Eine Beziehung lebt davon, dass ich auf mein Gegenüber ausgerichtet bin, sonst geht sie ein. Das gilt auch für die Beziehung mit Gott. Vielleicht brauchen wir hier eine Wurzelbehandlung (=radikal), die tief unter unsere fromme Oberfläche greift… Was willst du?

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