Seite 1113 der Bibel
Klagelieder 4,17

Man hat sich verabredet und doch wartet man seit 1/2h  – vergeblich. Das nervt. Man wartet auf den Bescheid wegen einer Angelegenheit – aber nichts kommt. Mühsam. Es gibt aber auch vergebliches Warten, das richtig tragisch ist!

Jerusalem mit seinem ganzen Volk hatte eine Hoffnung. Mitten im Elend, in der Belagerung, glaubten sie immer noch, dass ein starker Verbündeter kommen würde, um sie zu retten. Aber die Ägypter kamen nicht. Gott hatte das sogar klar gesagt, dass sie von diesem Volk im Stich gelassen werden würden (Jer 37,7). Jeremia drückt ihre vergeblichen Hoffnungen sehr pointiert aus: „Auf unserer Warte warteten wir auf eine Nation, die doch nicht retten kann.“ (V.17 nach Elberfelder-Übersetzung). Sie waren auf ihrem Ausguck und schauten, wann die Rettung endlich kommen würde. Doch die Rettung kam nicht. Selbst wenn die Ägypter gekommen wären, sagt Jeremia, hätten sie doch nicht retten können. Das Volk wartete auf eine Hilfe, die nicht helfen kann…

Auch wir warten oft. Nicht in so extremen und tragischen Umständen, aber irgendwie schon auch tragisch… Für uns jedenfalls fühlt es sich so an. Wir hoffen auf bessere Zeiten und doch scheinen sie nicht zu kommen. Wir glauben, dass sich unser Leben verändern würde, wenn wir nur endlich genug verdienen würden. Wir hoffen darauf, dass ein Partner in unserem Leben endlich das schmerzende Gefühl in unserer Brust eliminieren würde. Und wir stehen auf unserer Warte und warten… Wir warten, dass wir durch dieses Buch, jene Predigt, diesen Seelsorger endlich unser Leben auf die Reihe bekommen. Wir schauen aus nach Hilfe – egal woher. Egal wodurch. Kennst du das?
Und doch können all diese „Hilfen“, all diese „Retter“ nicht helfen, nicht retten. Gott allein kann. So lange wir nicht bereit dazu sind alles von ihm zu erwarten, bleiben alle Hilfen, alle Mittel, alle Methoden kraft- und machtlos. Vielleicht hat uns Gott schon längst gesagt, was er tun möchte, was er an uns tun möchte. Er hat womöglich schon längst gezeigt, was dein nächster Schritt sein sollte… (wie bei Israel). Aber wir wollten nicht hören, wir wollten es nicht auf diese Weise, wir wollten nicht „das“! Stattdessen haben wir unsere Hilfe woanders gesucht. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir auf etwas warten, das nicht retten kann. Weder Geld, noch Partner, noch Lebenshilfen können das tun, was allein Gott tun kann.

CALL:

Gibt es solche „Retter“ in deinem Leben, die doch nicht retten können? Dann ist es an der Zeit, dich Gott zuzuwenden und ihn wirklich ran zu lassen. Gerade in diesem Bereich deines Lebens… Vielleicht hat er ja schon längst angeklopft, aber du hattest nur Augen für die Hilfe, die irgendwann von irgendwoher kommen sollte… Vertrau dich ihm an! Es ist keine Floskel, dass nur Er unsere tiefste Sehnsucht stillen kann. Dass nur Er geben kann, was wir wirklich brauchen! Nur er bringt unser Innerstes zur Ruhe! Auf seine Weise. Willst du das?

 

[suffusion-widgets id=’1′]