Seite 105 der Bibel: Priester Gottes
(2. Mose 28,4-27) es macht Sinn den Text wirklich zu lesen!
Was hat eine Kleider-Beschreibung des Hohenpriesters mit einer radikalen Beziehung mit Gott zu tun. Um ehrlich zu sein, habe ich mich das zuerst auch gefragt…
Aber dann ging mir etwas auf. Der Priester trug die Namen der 12 Stämme auf seinen Schultern und in der Brusttasche. Er trug symbolisch das Volk Gottes (ihre Last) auf seinen Schultern und an seinem Herzen. Wenn er dann ins Heiligtum tritt, dann wird Gott stets an sie denken (V.12). Der Priester war ja Mittler zwischen Gott und den Menschen. Aber im Endeffekt konnte er das niemals leisten, wie sollte ein normaler Mensch die Last der Menschen tragen, wie konnte er stellvertretend für sie einstehen?
Der Hebräerbrief macht es dann an verschiedensten Stellen deutlich: Jesus Christus ist der eigentliche Hohepriester, der das tun konnte, was vor ihm keiner vermochte. Er war sündlos und deshalb konnte er sich selbst als Opfer geben (Hebr 5,1ff; 7,28; usw). Er trug wirklich die Last und Sünde der Menschen auf seinen Schultern und wir waren (und sind) ihm so nah am Herzen, dass es wegen uns gebrochen wurde. Er gab alles! Was im AT angedeutet wurde, kam in ihm zur Vollendung.
Aber im 1. Petrusbrief 2,9 werden auch wir als Priester bezeichnet. Auch wir sollen die Last anderer vor Gott tragen und die Menschen um uns auf unserem Herzen haben. Nicht, dass wir eine Art Jesus-Ersatz wären – das wäre tragisch – aber wir sind aufgerufen priesterlich für sie vor Gott einzustehen, weil wir wissen, dass Jesus alles getan hat und uns hört. Das gehört auch zu unserer radikalen Beziehung mit Gott! Nicht nur „ich und mein Gott“… Es gibt Christen wie auch Nichtchristen in unserem Umfeld, die genauso dazu gehören!
Call:
Diese Woche mal was wirklich Herausforderndes und vielleicht etwas Komisches…: Schneide zwei Stück Klebeband ab, schreibe die Namen von Leuten drauf, von denen du weißt, dass sie grad eine Last zu tragen haben. Klebe sie dir auch die Schultern. Ein anderes Stück klebst du dir „aufs“ Herz mit dem Namen einer Person drauf, die dir sehr am Herzen liegt und willst, dass auch sie Gott findet. Tu das, wenn du z.B. mal längere Zeit zuhause bist. Jedesmal, wenn du das siehst oder dich jemand drauf anspricht bringst du diese Anliegen vor Gott. Für Hardliner: Du kannst das auch bei dir im Büro, an der Arbeitsstelle oder in der Schule machen (wenn es nicht zu daneben ist…).
Übrigens: Lass andere an deinen „schrägen“ Erfahrungen mit diesem „Call“ teilhaben: Schreib es ins >Erlebt