Seite 1134 der Bibel
Hesekiel 17,56-63
Fragst du dich manchmal, ob Gott dir wirklich alles vergeben hat? Steigt manchmal die Erinnerung an deine Fehler, dein Versagen auf? Was gibt dir die Sicherheit? Was lässt dich vergessen? Oder ist das überhaupt nicht das Ziel?
Auch vor diesem Abschnitt im Buch Hesekiel ist die Rede davon, wie Gott seine Leute hart anpackt, erzieht und für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft zieht. Das ist ja auch nichts als Recht, oder (V.59)? Recht auf jeden Fall, aber Gott selbst geht einen Schritt weiter mit ihnen: „Einen neuen Bund will ich mit dir eingehen, der für alle Zeiten bestehen bleibt.“ Gott tut etwas Neues. Das was dem Recht entspricht (zur Verantwortung ziehen!) wird nicht einfach ignoriert oder zur Seite gelegt… Aber es kommt etwas Neues dazu, es wird eine neue Grundlage geschaffen!
Bald feiern wir, dass Jesus Christus als kleines Baby das Licht dieser Welt erblickt hat. ER, das Licht der Welt (Joh 9,5), strahlte mitten in dieser Dunkelheit auf. Aber dieses Licht war nicht einfach wohlig warm, nett, schön… Es hing am Kreuz, um dort wegen dir und mir zu erlöschen. Aber nur um darauf umso heller zu erstrahlen und den Weg zu Gott endgültig frei zu machen. Mit Jesus Christus wurde diese neue Grundlage, dieser neue Bund eingesetzt, von dem Gott schon im Buch Hesekiel gesprochen hat.
Aber was heisst das nun? Was bedeutet das, dass wir freien Zugang zum Vater haben, weil Jesus für alle unsere Schuld und Sünde bezahlt hat? Was heisst das, dass uns vergeben ist? Bedeutet das, dass unsere Zielverfehlung so ist, wie wenn sie nie geschehen wäre? Nein! Und vielleicht überrascht dich jetzt dieses nein… Vielleicht hast du diese Formulierung schon oft in Predigten gehört „wie wenn es nie geschehen wäre…“. Vielleicht hast du es anderen schon mal selbst so gesagt. Aber das stimmt nicht. Es stimmt nicht ganz… Aus Gottes Sicht ist es wirklich so, wie wenn es nie geschehen wäre. Er denkt nicht mehr an unsere Sünde! Wir sind rein! Ganz und gar, ohne wenn und aber! Aus unserer Sicht verhält es sich etwas anders: „Alles, was du getan hast, werde ich dir vergeben; doch du wirst dich immer wieder daran erinnern und dich schämen.“ (V.63) Wir werden uns daran erinnern. Für uns ist es nicht einfach weg. Wenn wir an unser Fehlverhalten denken, dann schämen wir uns immer noch. Das ist auch gut so, denn wir sollten es niemals auf die leichte Schulter nehmen. Vergebung heisst nie „easy!“ Aber die Erinnerung bleibt ohne Folgen. Die Sünde hat keine Kraft mehr, weil Jesus sie am Kreuz entmachtet hat. Die Erinnerung beschämt, bleibt aber ohne Konsequenzen von Gott her.
Wenn du dich also an Fehler und Schuld zurückerinnerst und dich schämst, dann heisst das nicht, dass dir nicht vergeben wurde. Die Erinnerung ist normal! Dass die Erinnerung schmerzt ist normal! Aber die Erinnerung bleibt bloss eine Erinnerung und ein Art „Achtung-Schild“, denn du kannst dich freuen, wenn Jesus dir vergeben hat. Das gilt!
CALL:
Erinnerst du dich an deine Zielverfehlung? Was ist dir beim Lesen in den Sinn gekommen? Was hat das mit dir gemacht?
War es „easy!“? Dann denk mal darüber nach, ob du wirklich verstanden hast, wie schrecklich Sünde ist. Denn nur wenn du das verstanden hast, wirst du auch die Freiheit erleben, die Gottes Vergebung bringt!
War es Scham? Dann denk daran, dass Jesus nicht umsonst gekommen ist! So sicher, wie er damals als Kind in dieser Krippe gelegen hat, so sicher hat er dir auch vergeben, wenn du zu ihm gekommen bist. Das gilt und keine Erinnerung kann an dieser Tatsache etwas ändern! Danke ihm dafür und du wirst merken, wie die Kraft der Freude und Vergebung sich neu ausbreitet!
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