Seite 119 der Bibel: Der Vorhang
(2. Mose 36,13-38)
Decken, Wandplatten und Vorhänge… Was hat das bitte mit Beziehung zu tun?! Vielleicht hast du es schon vermutet – ich behaupte: sehr viel! Nicht die Gegenstände an und für sich, aber hier werden verschiedene Sachen rund ums Heiligtum und das Allerheiligste in der Stiftshütte beschrieben.
Der Vorhang, der in Vers 35 beschrieben wird, trennte das Allerheilgste vom Heiligtum. Ins Allerheilgste durfte allein der Hohepriester und das auch nur einmal im Jahr (hatten wir schon…). Dort fand eine ganz spezielle Begegnung mit dem heiligen Gott statt.
Dieser Vorhang blieb aber nicht ewig dort (auch nicht der, der später im Tempel hing… 2. Chr 3,14). Gott selber, der diesen Vorhang aufhängen liess, machte ihn kaputt. Als Jesus am Kreuz starb, zerriss er von oben nach unten (Matth 27,51).
Somit sind wir mitten beim Thema radikale Beziehung. Wir verstehen ja oft unter „radikal“, dass man alles gibt. Zum Beispiel, dass wir wirklich Zeit mit Gott verbringen wollen, dass wir ernsthaft in der Bibel lesen, dass wir lange Zeit beten und Gott anflehen… Wir haben das Gefühl, dass uns das Gott näher bringt. Das stimmt aber nur zum Teil. Der Vorhang symbolisiert das. Er war wie eine Trennmauer zwischen dem heiligen Gott und uns Menschen. Er sagte: Da könnt ihr nicht hinein – ihr seid nicht gut genug. Aber dann geschah das wirklich radikale… Gott selber hat den Vorhang von oben nach unten zerrissen und damit gesagt: „Durch Jesus ist der Weg frei zu mir! Ich nehme euch an – einfach so! Ihr könnt mit mir zusammensein…“ Noch was sagte er: „Das hat kein Mensch zustande gebracht, sondern ich, der heilige Gott, habe es getan.“ Aus diesem Grund, ist er von oben nach unten und nicht umgekehrt zerrissen. Das ist radikal, denn das Entscheidende tun niemals wir, sondern Gott! Und er hat es bereits getan! Der Vorhang lehrt uns: Der Weg zu Gott ist frei! Wirklich…
Call:
Vielleicht kennst du das auch, dass du dich – z.B. in der Stillen Zeit – abmühst und den Eindruck hast, dass du sehr weit von Gott weg bist. Meine Reaktion ist dann meist, dass ich mich noch mehr anstrenge und zu Gott durchdringen will… Blödsinn! Diese Woche läuft es anders, denn der Weg zu Gott IST frei, er WILL mit uns zusammen sein (auch wenn wir es nicht immer ultimativ fühlen)! Nimm dir ein Stück alten Stoff und lege ihn zu deiner Bibel. Jedes mal, wenn du meinst, dass du dich zu Gott durchkämpfen musst, reisst du ein Stück ab und dankst Ihm dafür, dass er den Weg frei gemacht hat! Erinnere dich an die geistlichen Tatsachen: ER ist dir nahe, weil Er bereits alles getan hat. Freu dich daran – dann kommt vielleicht auch das Gefühl … Das bedeutet radical relationship!!!