Seite 7 der Bibel: Gott richtet

Auf dieser Seite ist ja nur von Zerstörung, von der grossen Flut die Rede – was hat das bitte mit Beziehung zu tun? Ich denke viel! In 1. Mose 7,1 heisst es: Dann sagte der Herr zu ihm: „Geh nun mit deiner ganzen Familie in das Schiff! Denn du bist der einzige, der noch vor mir bestehen kann!“

Im Kapitel vorher steht ein interessanter Satz: Gott tat es leid, dass er den Menschen gemacht hatte (1. Mose 6,6). Die Menschen wollten nichts mehr von ihm wissen, sie wollten seine Liebe nicht, sie wollten seine Gemeinschaft nicht. Noah war der einzige, der noch in seiner Bestimmung lebte und bei Gott blieb.
Aus diesem Grund ergriff Gott eine krasse Massnahme: Er verhängte ein Gericht über die ganze Schöpfung und löschte alles bis auf diejenigen, die sich in der Arche befanden (Noah & co) aus. Grausam! Grausam? Wieso hat Gott so durchgegriffen?
Für mich ist diese Geschichte ein krasses Beispiel dafür, wieso Gott richtet. Ein guter Freund von mir hat mich auf diesen Gedanken gebracht: Gottes Gericht ist dazu da, dass etwas ge-richtet wird. Er tut das, damit Krummes gerade wird, Krankes geheilt und Kaputtes wieder so ist, wie es sein sollte. In diesem Fall betraf es die ganze Welt, die wieder ins Lot gebracht werden musste. Aber auch in unserem Leben muss Gott manchmal Massnahmen ergreifen, damit wir wieder (zurecht)gerichtet werden. Er will nicht zulassen, dass wir uns so weit von ihm entfernen oder so in die falsche Richtung laufen, dass es kein Zurück mehr gibt; deshalb richtet er.
Ich persönlich habe das immer wieder erlebt, dass wirklich Schwieriges in meinem Leben nicht nur von Gott zugelassen, sondern oft bewusst dazu gebraucht wurde, dass ich näher zu ihm kam. Solche Sachen sind Ausdruck seiner Liebe, Erziehungsmethoden eines liebenden Vaters, der will, dass etwas aus uns wird! Das ist radical relationship (radikale Beziehung) – nicht Friede-Freude-Eierkuchen, sondern der Kampf eines Liebenden.

Call:

Nimm dir diese Woche mal Zeit, um deine „Lebenslinie“ aufzuzeichnen. D.h. dass du in Gedanken dein Leben (oder auch das letzte Jahr, die letzte Zeit) durchgehst und sie auf ein Blatt Papier zeichnest. Beschrifte dann die Hochs und Tiefs. Überlege dir, was gerade die Tiefs ausgelöst haben, wo Gott dich zurecht(gerichtet) hat. Falls du den Sinn dahinter nicht entdeckst, bitte ihn, dass er ihn dir zeigt. Danke anschliessend dafür, dass Gott ein guter Vater ist und eine Sprache spricht, die du verstehst (auch wenn es schmerzhaft sein kann). Danke ihm konkret für diese Tiefs.