Seite 231 der Bibel: „Enttäuscht vom Himmel??!“
(5.Mose 10,3-19)
Wir hatten es ja schon einmal von den Leviten (GRC25). Und auch auf dieser Seite der Bibel steht etwas ganz bemerkenswertes über diesen Stamm. Die Israeliten sind ja kurz davor das Land Kanaan zu betreten und einzunehmen. Alle Stämme werden ein Gebiet, eigenen Grund und Boden im verheissenen Land bekommen – ausser den Leviten… Die Armen! Ich meine, jetzt sind sie schon die heiligen „Gang-Gos“ (GRC25…) und bekommen nicht mal was für sich vom heiligen Land. Aber nein!
In unserem Text steht aber etwas ganz Interessantes: „Der Herr selbst ist ihr Anteil und Erbe; er sorgt für sie, wie er es versprochen hat.“ (V.9) Gott selbst ist das, was sie bekommen – das genügt, das ist mehr als alle anderen Stämme zusammen haben!
Ich will daraus eine zentrale Lektion lernen: Es geht nicht darum, was Gott schenkt. Es ist toll, wenn Gott schenkt, dass ich eine gute Arbeitssituation, eine nette Familie, tolle Freunde, keine schlimmen Krankheiten, kaum Geldsorgen, viel Bibelverständnis, gute Wertvorstellungen, usw, usw, usw, habe. Aber das ist alles nur Beigemüse. Das Zentrale ist Gott selber. Er ist das grösste Geschenk, um ihn geht es – nicht um all das was er schenkt und für uns tut! Das ist es, wenn wir von „radikaler Beziehung“ sprechen…
Also, 8-tung… jetzt kommt vielleicht etwas ganz Enttäuschendes (im wahrsten Sinn des Wortes) für dich: Der Himmel (da wo wir alle hinwollen, das verheissene Land) ist nicht das Schlaraffenland, wo du all die Sachen bekommst, die du schon gerne auf dieser Welt gehabt hättest. Im Himmel bekommst du Gott – 100%! Wenn du ihn – als Person – nicht schon in diesem Leben gesucht und geliebt hast (nicht nur, was er gibt), dann könnte es sein, dass du vom Himmel enttäuscht bist…
Zum Schluss ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ich finde meine Frau toll ()! Ich liebe das, was sie tut, die Art und Weise, wie sie mir ihre Liebe zeigt, wie sie mich bekocht (ab und zu mal ), wie sie mir Gutes tut (keine Details…). Aber all das ist nur Beigemüse, denn sie selbst ist das eigentlich Geschenk für mich – nicht was sie tut (das war jetzt eine Liebeserklärung… )! Genauso ist es mit Gott…
Call:
Vielleicht bist du zur Zeit in einer schwierigen Lebenssituation, in der du Gottes Eingreifen vermisst… Ich kann sicherlich nicht nachvollziehen, wie das ist. Aber überleg dir trotzdem mal in dieser Situation, auf wen oder was du dich ausrichtest… Auch wenn du Gott nicht erlebst, so ist Er immer noch für dich und bei dir – das genügt!
Womöglich geht es dir ganz gut. Dann achte diese Woche mal darauf, was dir wichtig ist. Möchtest du vor allem Dinge (materialle oder nicht materielle) von Gott oder sehnst du dich nach ihm (auch wenn er mal nicht das macht, was du gern hättest…). Es kann hilfreich sein, wenn du deine Beobachtungen am Abend in eine Art Tagebuch schreibst und sie am Ende der Woche nochmals mit Gott durchgehst.