kreuzSeite 245 der Bibel: „Verflucht!“

(5.Mose 21,14-22,5) 
 
Schon ziemlich krasses Zeug, was da auf dieser Seite steht. Alles verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht (zumindest kann ich nicht alles nachvollziehen…). Ich will mich aber auf einen Satz konzentrieren. Dieser Satz wird nämlich an ganz zentraler Stelle im Neuen Testament wieder zitiert. In Kap 21,23 heisst es: „Denn wer so aufgehängt wurde, ist von Gott verflucht.“ Die Rede ist von einem Verbrecher, der an einem Holz aufgehängt wurde (Baum, Pflock, oder was auch immer).

Ich weiss nicht ob dir beim Lesen auch automatisch Jesus am Kreuz in den Sinn gekommen ist. Mir jedenfalls ist es so gegangen. In Galater 3,13 wird es dann auch so gedeutet: Er hat diesen Fluch auf sich genommen. Eigentlich wären wir verflucht gewesen, weil wir nicht so leben, wie Gott sich das gedacht hat. Weil er uns so sehr geliebt hat, trat er an unsere Stelle. Kein Verbrecher – Gott selber… All das hat er getan, um uns vom Fluch des Gesetzes zu befreien, davon, dass wir von Gott nicht angenommen werden, weil wir nicht so leben (können), wie er das verlangt.
Manchmal frage ich mich, ob wir Christen heute nicht das gleiche Problem haben wie damals die Leute in Galatien (Galaterbrief). Paulus konnte nicht verstehen wie es kommen konnte, dass die Gemeinde vergessen hat, dass sie von Gott angenommen sind… einfach so, weil Jesus schon alles getan hat. Sie versuchten wieder peinlich genau das Gesetz einzuhalten (Galater 3,1) und so vor Gott zu bestehen. Gnade ist nicht nur ein Wort! Gnade heisst: „Ich kann nichts tun, damit Gott mich mehr liebt und ich kann nichts tun, damit er mich weniger liebt.“ (Philipp Yancey). Ich BIN angenommen, weil Jesus an meiner Stelle verflucht wurde…! Das ist radikal, das packt die Sache wirklich bei der Wurzel!

 

Call:

Achte diese Woche mal auf den „Gesetz-Virus“ in deinem Leben. Wenn du versagt hast und wieder dieselbe Sünde wie immer getan hast – versuchst du es dann „wieder gut“ zu machen oder nimmst du einfach die Vergebung an? Wenn du die Stille Zeit versifft hast – meinst du, dass jetzt der Tag nicht gelingen kann, weil Gott dir weniger „nah“ ist? Wenn du eine tolle Lobpreiszeit erlebt hast und dich Gott nah gefühlt hast, glaubst du dann dass Gott dich jetzt lieber hat als zu dem Zeitpunkt, als du nicht den Mut hattest zu deinem Glauben zu stehen? Dies alles wären Anzeichen für den „Gesetz-Virus“…
Mach dir jedes Mal auf einem Zettel einen Strich, wenn du nach dem Gesetz-Virus gehandelt, geredet, gefühlt oder gedacht hast. Bei jedem Strich danke Jesus, dass er der einzige Grund ist, dass es zwischen dir und Gott i.O. ist. Am Ende der Woche verbrenn den Zettel, bitte Gott um Vergebung, dass du immer noch aus eigener Kraft versuchst ihm zu gefallen und bitte ihn, dass er dir noch viel mehr zeigt, was seine Gnade bedeutet.