Seite 371 der Bibel
(1.Sam 20,1-18)
Überall in unserer Gesellschaft verschwinden die „Bünde“. Die FEG heisst z.B. FEG Schweiz und eigentlich nicht mehr Bund FEG und auch bei anderen findet man diese vier Buchstaben kaum noch (ausser vielleicht bei der rückständigen Helvetia ;-)). Das finde ich auch nicht schlecht, denn es versteht ja kaum mehr jemand etwas unter diesem antiquierten Wort.
Aber in unserem Text ist von einem Bund die Rede. Ein Freundschaftsbund der zwischen David und Jonathan geschlossen wurde (V.8). Was soll daran Besonderes sein? Ich jedenfalls finde folgendes spannend: In V.17 heisst es, dass Jonathan David mehr liebte als sein eigenes Leben. Für was müssen die beiden also einen Bund schliessen – ist doch nicht nötig?!!
Darin liegt meiner Meinung nach das Geheimnis: Es geht um Verbindlichkeit, um es etwas anders auszudrücken. Das ist ein Wert, so jedenfalls mein Eindruck, der immer mehr an Popularität verliert. Die beiden hatten sich gern – trotzdem schlossen sie einen Bund. Genauso läuft das auch, wenn zwei heiraten. Damit sagen sie: Es ist nicht nur ein Gefühl, es ist nichts Unverbindliches, sondern etwas worauf du zählen kannst, auch wenn mir mal nicht danach ist. Verbindlich. Komme, was wolle. Sogar Gott schliesst quer durch die Bibel immer wieder Bünde mit Menschen. Aber wieso? Wenn jemand verlässlich ist, dann doch wohl Gott! Er tut es trotzdem, weil er weiss, dass wir Menschen das brauchen…
Wenn wir von radikalen Beziehungen sprechen, dann gehört Verbindlichkeit dazu. Wir verpflichten uns gegenüber anderen Menschen. Das ist die Grundlage, die es braucht, damit tiefe, echte Beziehungen überhaupt entstehen können. Ich muss wissen: Auf den anderen ist Verlass – ganz sicher – deshalb öffne ich mich.
Für mich muss das Wort Bund nicht zurück – aber der Wert, dass man sich verbündet, sich gegenseitig verpflichtet, einen gemeinsamen Pakt schliesst – einfach verbindlich ist. Wir Menschen brauchen das.
call:.
Check mal dein Leben: Wie sieht es da mit der Verbindlichkeit aus? Wie sehen deine „Freundschaften“ aus? Wie sieht vielleicht sogar deine Beziehung zu jemandem vom anderen Geschlecht aus? Wie sieht es mit den Leuten in der Gemeinde, der Jugi oder der Kleingruppe aus?
Ich möchte dich zu zwei Schritten ermutigen:
1. Verpflichte dich innerlich zur Verbindlichkeit mit den Menschen, die dir Nahe sind, oder die der Heilige Geist dir in den Sinn gibt. Schreib auf, was dieser Vertrag mit dir „selbst“ beinhaltet.
2. Nimm diesen „Vertrag mit dir selbst“ mit zu diesen Leuten und wenn sie einverstanden sind, schliesst einen gemeinsamen Pakt… Hängt den anschliessend an einem Ort auf, wo ihr ihn seht (wo ihr euch trefft oder so…).
Auch wenn es euch komisch vorkommt – tut es! – es hilft! Übrigens kannst du so was Ähnliches auch in anderen Lebensbereichen oder Beziehungs-Dimensionen machen. Aus eigener Erfahrung weiss ich: Das bringt’s!