Seite 420 der Bibel
(2.Samuel 19,22-37)
 
Dieser GetReadyCall beruht stärker auf Beobachtungen und den Schlüssen, die ich daraus ziehe, als auf einem konkreten Vers oder dergleichen. Ich finde es aber spannend…
David ein Kriegsheld und mächtiger König. Wir lesen von X-Schlachten, die er geschlagen hat, unter ihm hat sich das Gebiet Israels immens erweitert. In seiner Jugend war er draufgängerisch, mit zunehmendem Alter ein hoch geachteter Herrscher.

Nur etwas frage ich mich: Wie war er in persönlicheren Beziehungen, wie war er in Konflikten, die nicht auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden konnten? Ich glaube, dass David grundsätzlich ein sanftmütiger, nicht gewalttätiger Mann war. Viele Geschichten und Beispiele würden das stützen. Aber ist das alles? Könnte es nicht auch sein, dass er konfliktscheu war und es allen Recht machen wollte? Kurz vor unserem Abschnitt z.B. setzt er den Heerführer seines abtrünnigen Sohnes statt Joab ein, nur weil er damit die Gunst der Judäer bekommt (V.14ff). Mit Schimi, der ihn aufs hässlichste beleidigt hatte (16,5ff), ist plötzlich alles in Butter, weil erihm jetzt wohlgesonnen ist… Ziba, hatte Davids Schützling Mefi-Boschet eiskalt verleumdet (16,1ff). Aber er wird nicht zurechtgewiesen, sondern bekommt sogar noch eine Belohnung (V.27). Wieso das? Ganz abgesehen vom Chaos in Davids Familie, wogegen der grosse König offenbar nichts unternimmt… Wenn man das so bedenkt, könnte man meinen, dass er ein Weichei war, das Konflikte scheute. Kriegsheld oder Weichei – das ist hier die Frage?!

Ich glaube, dass beides stimmt. Ich glaube auch, dass das oft bei uns der Fall ist. Wenn es ums Reich Gottes, die Arbeit in der Gemeinde, Jungschar, Jugendarbeit, usw, usw geht, dann geben wir vollen Einsatz, wissen was wir wollen, verfolgen unser Ziel und sind „mutig und stark“ (Josua 1,6). In der Familie und mit denen, die uns nahe stehen, scheinen wir andere Menschen zu sein. Auf der Bühne sind wir radikale Heilige, daheim wollen wir nur vor dem TV abhängen. Wir predigen mutig das Evangelium ohne Kompromisse und „Ansehen der Person“, aber vor den Menschen, die uns nahe stehen können wir unserem Glauben kaum Ausdruck geben. In der Jugendgruppe führe ich feurige theologische Diskussionen um meine Meinung deutlich zu machen, aber in der Schule schweige ich verklemmt, weil ich kein Aussenseiter sein will. Kennst du das? Bist du auch „Kriegsheld“ und „Weichei“ zugleich? Ich jedenfalls kenne dieses Schema nur zu gut! Aber „Radikale Beziehung“ betrifft jeden Bereich. Ganz egal welche Dimension (mit Gott, Christen oder Nichtchristen) und welches Umfeld!

 

 
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Fühlst du dich angesprochen? Das kann Druck auslösen, oder?! Vor allem, weil es so tief in uns drinnen verankert ist… Es ist sehr persönlich. Ich habe auch kein Patentrezept, wie sich das ändern kann. Aber folgenden 7-Punkte-Plan (*grins*) möchte ich dir für die nächste Woche mitgeben:

1. Es ist wichtig, dass du es erkennst! Das ist der erste Schritt. Gesteh es dir ein, falls es so ist, dass du Weichei und Kriegsheld zugleich bist, je nach dem wo du bist und mit wem du es zu tun hast…
2. Bitte Gott um Vergebung. Das ist wichtig und immer der zweite Schritt!
3. Bitte ihn, dass er dein Inneres verändert. Weil es auf einer so tiefen Ebene liegt und bereits ein Stück weit Teil deiner Persönlichkeit ist, kann nur er wirkliche Veränderung bringen!
4. Sei diese Woche ganz bewusst „Kriegsheld“ in Situationen, wo du normalerweise ein Weichei bist. Z.B. sei auch zu Hause mit Mutter, Vater, Geschwistern, Ehefrau oder Kindern ein radikaler Christ.
5. Am Ende der Woche überlegst du dir, was sich in dieser Woche verändert hat.
6. Vertrau in all dem auf Gott – er lässt dich nicht los und verachtet dich auch nicht, wenn es nicht so klappt wie es sollte. David sagte folgendes am Ende seines Lebens: „So sieht Gott mich und mein Königshaus an: Er hat einen Bund mit mir geschlossen, den er niemals brechen wird, seine Zusage gilt für alle Zeiten. Ihm allein verdanke ich Wohlergehen und Erfolg.“ (23,5)
7. AMEN!

 

uuuuuuuups… sorry, dass war jetzt mal ein langer GRC… 🙂