Seite 441 der Bibel
(1.Könige 5,21-6,5)
So, endlich wird für Gott ein Tempel gebaut. Salomo legt sich dafür mächtig ins Zeug: Allein fürs Holz bezahlt er jährlich 2640 Tonnen Weizen und 4500 Liter bestes Olivenöl (V.25). 30’000 Männer wurden zur Fronarbeit verpflichtet (V.27), 80’000 Leute brachen die Steinquader für die Mauern in den Bergen und 70’000 transportierten sie (V.29). Allein 3’300 Aufseher wurden über diese Arbeiten gesetzt (V.30). Insgesamt waren also gegen 190’000 Menschen beschäftigt. WOW! Tja, die hatten halt noch nicht unsere modernen Mittel. Beeindruckend! Das alles tut er für Gott! Ist das nicht krass?! Radikal?!
Ich behaupte nein! Mir ist etwas aufgefallen und ich nehme das jetzt einfach mal als Sinnbild: Salomo hat volle sieben Jahre für den Tempelbau investiert (1.Kön 6,38), aber „an seinem Palast baute Salomo dreizehn Jahre.“ (1. Kön 7,1) Hmmmm… Fast doppelt soviel Energie verwendete er für sich selbst, seinen eigenen Palast, seinen eigenen „Tempel“ (das unterstelle ich ihm jetzt einfach mal…). Salomo liebte den Herrn. Ich denke aber, dass er sich selbst noch mehr liebte. Das brachte ihn dann auch zu Fall, weil er seine Wünsche (in Bezug auf Frauen) über die von Gott stellte (1. Kön 11). Salomo war fromm – ohne Zweifel. Für Salomo war Gott wichtig – niemand sagt was anderes. Salomo tat viel für Gott – offensichtlich! Aber Salomo war nicht radikal, seine Beziehung zu Gott war nicht radikal. Die Wurzel allen Übels, dass er sich selbst wichtiger nahm als Gott, blieb. Trotz all den guten, netten und tollen Sachen, die er für Gott getan hat.
Die Frage ist: Wo stand der wahre Tempel, der wirkliche Ort der Anbetung? War das der Temepl Jahwes oder sein eigener Palast? Welches ist dein Tempel? Ist es die Beziehung mit Gott, oder deine eigenen Wünsche? Wen betest du letztlich wirklich an?
call:.
Bei Salomo haben wir es gemerkt, dass allein die Zeit, die er auf den Palastbau verwendet hat, uns sein Herz gezeigt hat. Ich denke , dass auch bei uns die ganz praktischen Dinge zeigen, wofür oder für wen unser Herz wirklich schlägt.
Du tust viel für Gott, machst Jungschar, arbeitest in der Gemeinde mit und investierst viel Zeit dafür? Sehr gut! Meine krasse, ja radikale Frage für diese Woche lautet: Ist das genug? Nicht, dass du noch mehr Aktivität für Gott brauchst, sondern alles was du tust soll ihn ehren! Ist dein Leben zweigeteilt in Sachen für Gott (Arbeit für Gott, Gemeinde, beten , Bibel lesen, usw…) und die normalen Sachen (Arbeit, Schule, DVDs, Hobbies, Sport, usw)? Wenn ja, ist es naheliegend, dass auch dein Herz zweigeteilt ist. Gott will alles! Gott will dich! Alles was du tust, soll für ihn sein, soll Gottesdienst sein.
Beobachte das mal diese Woche. Schreib dir wenn möglich deine Beobachtungen auf. Am Ende der Woche nimm dir Zeit, um gemeinsam mit Gott ein Fazit zu ziehen. Vielleicht ist es dran ihn um Vergebung zu bitten, weil du dich trotz allem noch um dich selber drehst. Vielleicht ist es dran ihm zu danken, weil er dein Leben so wunderbar erfüllt. Vielleicht ist es dran mit ihm konkrete Schritte und Veränderungen zu planen. Geh den nächsten Schritt!