Seite 483 der Bibel
(2.Könige 2,15-3,15)
 
Vor einigen Tagen sagte mir jemand, dass er etwas Komisches erlebt habe: Er sei an einer charismatischen Konferenz als Techniker gewesen und war verantwortlich für ein Seminar. Die Leiterin des Seminars betete am Schluss für die Teilnehmer. Nichts passierte. Dann wollte sie, dass jemand Musik machte – und die Leute begannen umzufallen (unter der Kraft Gottes). Meinem Freund kam das völlig schräg rein! „Wieso braucht es Musik? Gott braucht doch sowas nicht!“ Ich war nicht ganz sicher, was ich antworten sollte…

Im Text für diese Woche ist eine Antwort. Dieser GRC ist die Forsetzung, der 2.Teil zum letzten GRC „Fromme Wellness“. Schau ihn nochmals kurz an. Dort ging es darum, dass wir nur das (hören) wollen, was uns in den Kram passt und andersartiges ablehnen. In unserem Text hat es so eine Passage, die wir wohl oft überlesen…:

Wieder mal will der amtierende König von Israel mit dem König von Juda in den Krieg ziehen. Wieder will Joschafat, dass der Herr befragt wird. Diesmal trifft es den Propheten Elisa. Eigentlich wollte er nichts sagen, doch dann tut er es trotzdem. Zuerst möchte er aber, dass ein Harfenspieler kommt. Erst als der mit Musikmachen anfängt, fängt Gott an zu reden (V.15&16). Oder in einer anderen Übersetzung heisst es so: „…kam die Hand des Herrn auf Elisa“.
Hmmmm… Nach welchen Massstäben beurteilen wir Dinge und Ereignisse – oder eben Personen? Richten wir uns vor allem nach unserem Gefühl? Ob wir ein gutes Gefühl im Bauch haben oder ein schlechtes? Ob es uns unangenehm ist, nicht in den Kram passt? Oder können wir wirklich auf die Bibel hören? Biblisch ist das, was die Seminarleiterin getan hat absolut möglich und vertretbar. Aber uns geht es gegen den Strich, weil es gegen unsere Logik, unser Verständnis, unsere Erfahrung und unser Gefühl geht.

Gott wirkt oft ganz anders, als wir uns das vorstellen. Er hat die Freiheit dazu! Er kann machen, was er will und wie er es will und muss keine Rücksicht auf unsere Prägung, und frommen Gefühle nehmen. Er tut das auch nicht. Manchmal beleidigt er unseren Verstand vielleicht sogar absichtlich… Quer durch die Bibel wirkt Gott auf komische Art und Weise. Die Israeliten mussten immer wieder um die Mauern von Jericho ziehen, bis Gott sie zusammenfallen liess (Hebr 11,30). Wieso? Er hätte es doch auch ohne Spaziergang tun können?! Oder Hesekiel, der sich 390 Tage auf die Seite legen musste… (Hesekiel 4,4ff). Mose, der seine Hände oben behalten musste, damit die Israeliten die Oberhand behielten (2. Mose 17,11). Sehr logisch…! Usw, usw. Wieso das alles? Ich weiss es nicht! Aber muss ich es wissen? Ich soll gehorsam sein, das tun, was er sagt, abhängig von Gott sein – egal was es ist und was er verlangt. Und vielleicht sollte ich lernen weniger vorschnell im Beurteilen (Verurteilen…) zu sein, denn oft ist es anders als man denkt!
 
call:.

 

Ich kam letzte Woche nicht dazu, das Experiment auszuprobieren. Du vielleicht auch nicht – vielleicht hast du es auch gar nicht probiert… Aber machen wir es doch gemeinsam! Such dir etwas oder jemanden, das/der dir gegen den Strich geht, nicht in dein Konzept und deinen Erfahrungshorizont passt – und lerne. Wir brauchen das!
Schau dir nochmals den Call von letzter Woche an und lass dich drauf ein!