Seite 490 der Bibel
(2.Könige 6,8-23)
Letzte Woche haben wir gesehen, dass Gott oft auf ganz andere Weise handelt, als wir uns das vorgestellt hätten. Diese Woche geht es darum, dass wir die Realität oft nicht so sehen, wie sie wirklich ist…
Ein riesiges syrisches Heer steht vor den Stadtmauern von Dotan, wo sich der Prophet Elisa befindet (V.14). Die Syrer sind wütend, weil er ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat (V.13). Keine Chance für Elisa…
jedenfalls glaubt das sein Diener, als er die feindlichen Streitkräfte sieht (V.15). Er sieht der Realität ins Auge – aber tut er das wirklich? Seine Augen täuschen ihn! „Bitte, Herr, öffne ihm die Augen!“ betet Elisa und da sieht sein Diener plötzlich, dass es ganz anders steht: Ein gigantisches, feuriges Heer schützt sie (V.17). Das ist die eigentliche Realität! Die Lage ist ganz anders, als sie scheint…
Diese Geschichte fasziniert mich, denn genau so erlebe ich es fast tagtäglich. Ich denke so wie jeder normale Mensch denken würde und vergesse dabei, dass ich kein „normaler Mensch“, sondern ein Kind des allmächtigen Gottes bin! Ein paar Beispiele:
Ich fühle mich unwohl in meiner Haut und nichts scheint zu klappen. Ich bin gereizt, motze rum und bemitleide mich selbst. Ich verhalte mich wie jemand, der Sklave seiner Gefühle ist. Aber das stimmt nicht! Ich muss das nicht! Ich kann dem widerstehen, weil ich weiss, dass der, der in mir lebt stärker ist als meine schlechten Gefühle und alle Lügen (1.Joh 4,4).
Ein Freund von mir ist dem Glauben gegenüber verschlossen. X-mal hat er das schon zum Ausdruck gebracht. Ich habe es aufgegeben, dass sich das noch ändern könnte… Eine Lüge! Ich beurteile die Situation nur nach meinen Möglichkeiten und meiner Erfahrung (Gott hat ja bisher nichts gemacht…). Gott will diesen Menschen zu sich ziehen und hat Zugänge, die ich noch gar nicht kenne. Die Realität ist, dass Gott ihm begegnen wird – meine Überredungskunst macht ihn aber nicht zum Christen (1.Kor 2,4).
Ich mache Stille Zeit. Nichts tut sich. Die Bibel sagt mir nichts, meine Gebete scheinen knapp die Zimmerdecke zu erreichen. Ich bin frustriert und Gott scheint weit weg. Es ist jedoch anders, als es scheint! Gott ist da (Matth 28,20)! Bei mir, neben mir, in mir! Er ist bereit mir zu begegnen – auf welche Art auch immer. Das ist die geistliche Tatsache – auch wenn alles andere dagegen spricht.
Es ist gut, wenn man echt und ehrlich ist. Es ist gut, dass man nicht unrealistisch ist oder etwas vorspielt, das nicht den Tatsachen entspricht. Aber das ist der Punkt: Wir müssen lernen von den Tatsachen her zu leben. Was wir sehen, fühlen, können ist nicht alles! Die Realität geht weit darüber hinaus! Wir lassen uns so leicht täuschen und geben uns mit einem mittelmässigen Leben als Christen zufrieden, wenn doch viel mehr bereit liegt. Wir fürchten Dinge, Personen und Situationen, wenn wir eigentlich nichts zu fürchten hätten ausser Gott. Wir leben auf dieser Welt und erkennen oft nicht, dass die Welt Gottes (Reich Gottes: Luk 17,21) bereits angebrochen ist. Ich will Gott beim Wort nehmen und von den Tatsachen her leben, denn es ist anders als es scheint!
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Mach das Gebet Elisas diese Woche zu deinem Gebet: „Herr, öffne du mir die Augen!“. Egal in welcher Situation du steckst. Wenn deine Gefühle dich überschwemmen, du dich unfähig fühlst, Gott weit weg scheint – was auch immer es ist. Richte dich auf Gott aus und bitte, dass er dir die Augen öffnet für die eigentliche Realität. Dann wirst du deinen Gefühlen Befehle erteilen, deine Unfähigkeit als Stärke sehen und mit Gott über Mauern springen (Psalm 18,30). Es ist an der Zeit, dass wir aufstehen und so leben, wie es sich gehört: Als Kinder Gottes, Könige und Priester und mächtige Helden!
Ps: Als Hilfe und Erinnerung (damit es zur Gewohnheit wird) kannst du einen Zettel mit dem Vers drauf in den Hosensack nehmen.