Seite 504 der Bibel
(2.Könige 13,19-14,7)
Quer durch die Könige-Bücher zieht sich ein Phänomen: „Amazia tat, was dem Herrn gefiel, … doch liess auch er die Höhenheiligtümer nicht entfernen.“ (14,3-4) Immer wieder lesen wir das. Es gab einige Könige, die so lebten, wie Gott es wollte, doch einer nach dem anderen liess diese Heiligtümer auf den Hügeln bestehen.
Im letzten GRC hatten wir sie schon kurz angesprochen: Es sind die goldenen Stierfiguren, die Jerobeam (der immer wieder als „Ur-Vater des Götzendienstes“ erwähnt wird) hatte anfertigen lassen (1.Kön 12,26ff). Es waren nicht so eindeutige Götzen wie Baal oder Aschera, sondern sie waren getarnt.
Wieso konnten sich diese Höhenheiligtümer so hartnäckig halten? Sie waren getarnt, waren nicht so offensichtlich schlecht. Sie seien es gewesen, die sie aus Ägypten geführt hätten (kennen wir das? ->GRC17), man hielt ähnliche Feste, wie im Tempel in Jerusalem, usw. Das ist immer gefährlicher als das Offensichtliche! Erst König Josia zerstörte diese Götzenbilder, weil er ein Gesetzbuch gefunden hatte, das ihm Klarheit verschaffte (2.Kön 22,8ff; 23,15ff).
Was ist es, das sich bei uns hartnäckig hält, obwohl es Gott verabscheut? Welche Sünde ist bei uns so getarnt, dass wir sie schon längst akzeptiert haben und vielleicht gar nicht mehr realisieren, dass es Sünde ist? Welcher falsche Gott hält sich in unseren Gemeinden und Jugendarbeiten und wir merken es nicht mal, dass wir ihm dienen?
Vielleicht ist es unser leerer Gottesdienst, der unser religiöses Gefühl nicht aber unser Leben erfasst. Gott sagt dazu: „Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Versammlungen verabscheue ich.“ (Amos 5,21).
Vielleicht sind es unsere Lobpreiszeiten, die zwar toll klingen, die wir aber mehr lieben als den Herrn und den Gehorsam. Der Herr spricht: „Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper.“ (Amos 5,23).
Vielleicht ist es unsere Seelenruhe und Bequemlichkeit.Wir ruhen uns darauf aus, das „auserwählte Geschlecht“ (Christen) zu sein. Es kümmert uns nicht wirklich, dass die Welt um uns herum den Bach runter geht – wir sind ja sicher. So spricht der Herr: „Ich hasse den Hochmut der Nachkommen Jakobs, ich verabscheue ihre prachtvollen Häuser!“ (Amos 6,8)
Können wir das hören? Wollen wir wirklich die radikale Beziehung mit Gott – auch wenn unsere dunklen, verborgenen, getarnten Seiten aufgedeckt werden? Ich bete, dass wir es wollen!
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Ich will gemeinsam mit David beten: „Wer aber kann erkennen, ob er nicht doch vom rechten Weg abkommt? Vergib mir die Sünden, die ich selbst nicht bemerkt habe!“ (Psalm 19, 13)
Decke auf, Herr! Bring ans Licht, Herr! Reinige und verändere, Herr! Zeig mir meine blinden Flecken (siehe letzter GRC)! Ich will nicht gleichgültig, sondern nah bei dir sein!
Nimm dir Zeit und bete. Lass Gott an dich ran. Sei bereit deine Höhenheiligtümer, deine getarnten Sünden und Götzen ans Licht zu zerren und zu zerschlagen.