Seite 525 der Bibel
(2.Könige 24,9-25,5)

Jetzt wird wahr, was Gott Hiskia angekündigt hatte (siehe letzter GRC): Die Babylonier nehmen Jerusalem ein und plündern den Tempel und den Palast. Alle Führenden Leute werden verschleppt. Gottes Gericht wird Realität. Das Mass war voll.

Und doch: Gott ist der Gott des Lebens, er will das Gute für die Menschen, auch wenn er straft. „Wie das?“ fragst du vielleicht, „viel Tolles gibt es ja an diesen Umständen nicht zu entdecken…!“ Da bin ich mir nicht so sicher.
Unter den Verschleppten war unter anderem Daniel (Dan 1,1ff). Gott brauchte Daniel für seine Zwecke – und zwar in Babylon, in der Gefangenschaft. Er setzte ihn an die Machtzentrale (Dan 2,48). Wegen Daniel akzeptierte der Herrscher dieser Weltmacht Gott und begann ihn zu preisen. Mehr noch – er „evangelisierte“ in seinem ganzen Reich (Dan 4). Auch die Herrscher nach Nebukadnezar wurden durch Daniel auf den allein wahren Gott aufmerksam gemacht und es hatte Auswirkungen für das ganze Reich (Dan 6,27). Ich finde das beeindruckend!

Was mich dabei motiviert ist der Gedanke, dass es bei uns vielleicht genau so ist. Womöglich fragst du dich auch, wieso Gott dieses und jenes zulässt (dabei muss es gar nicht sein „Gericht“ an dir sein!). Wieso ist dein Verhältnis zu deinen Eltern so angespannt? Wieso ist die Situation im Geschäft so schrecklich mühsam? Wieso finde ich keinen Partner? Wieso habe ich diese Krankheit?
Oder andere Situationen, in denen du dir gefangen und verschleppt vorkommst: Bereiche in deinem Leben, die du nicht auf die Reihe bekommst, Charakterzüge, die dir und anderen Mühe bereiten, Erlebnisse, die dich nicht loslassen und verfolgen. All das ist Realität – genauso wie die Gefangenschaft in Babylon. Aber wie wäre es, wenn in diese Situationen hinein eine weitere Dimension hereinbricht: Gott könnte sich genau dort, wo du stehst, verherrlichen. Gott will vielleicht genau mit und durch diese Schwächen und Gebundenheiten sein Ziel erreichen. Womöglich kommt etwas Besseres dabei raus, als du und ich je gedacht hätten! Das ist kein frommer Wunschtraum – so ist Gott. Es geht nicht darum, dass wir in „Babylon“ bleiben wollen – das ist nicht der Punkt (Israel sollte da auch wieder weg!) – sondern Gott kann „Babylon“ für etwas Grosses brauchen: „Verlaß dich ganz auf meine Gnade. Denn gerade wenn du schwach bist, kann sich meine Kraft an dir besonders zeigen.“ (2.Kor. 12,9) Denk darüber nach!

 

 
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Wo ist dein „Babylon“? Du musst es nicht lieben, nicht akzeptieren und auch nicht verschönern. Babylon bleibt Babylon! Bete weiterhin um Befreiung! ABER – frage Gott auch, was er mit diesem Babylon bezweckt. Nimm dir Zeit und stell ihm diese Frage in Bezug auf deine Situation. Vielleicht sagt er es dir. Vielleicht entdeckst du es auch erst mit der Zeit, weil Er im Verborgenen wirkt. Aber eines kannst du jetzt auf jeden Fall schon tun: Danke ihm dafür, dass er auch dein „Babylon“ für seine Zwecke einsetzt und sich dadurch verherrlicht! Dieses Gebet, dieses Danken wird dich verändern!