Seite 49 der Bibel: Kunstwerk aus Schrott
(1. Mose 38,11-30)
Zieh dir diese Geschichte rein! Ganz schön schräg! Juda, der wahrscheinlich zu der Zeit noch ein Teenie war, verliess seine Familie und zog zu den Kanaanitern (was wirklich nicht gut war). Dort heiratete er ein solches Mädchen. Es steht nicht explizit, aber offenbar war Juda die Beziehung zu Gott nicht gleich wichtig wie seinem Vater Jakob (siehe GRC7), denn die Kanaaniter hatten verschiedene religiöse Bräuche, die Gott ein Gräuel waren (Bsp 1. Mose 19).
Dann brach das Chaos in seiner Familie los. Ich erzähl jetzt nicht die ganze Geschichte nach, lies selber das Kapitel 38. Juda schlief mit einer kanaanitischen (Tempel-)Hure, die eigentlich seine Schwiegertochter war und die gebar ihm sogar Zwillinge (V.27ff). Also, wirklich und das in einem „frommen“ Haus (Abraham – Isaak – Jakob)!
Was hat das nun aber mit einer radikalen Beziehung (radical relationship) zu tun?! Wahrscheinlich waren Judas Wurzeln (radix – radical) in seiner Beziehung zu Gott und seiner Familie „faul“. Aber das meine ich nicht mal. Sondern: Trotz allem steht Gott zu dem, was er gesagt hat und manchmal wählt er einen komischen Weg! Er hätte ja auch einen anderen Sohn Jakobs (z.B. den braven, geistlichen Joseph) wählen können, um seinen Plan zu verfolgen. Aber ausgerechnet nimmt er diesen Juda und ausgerechnet den einen Sohn aus dieser Verbindung, um die Linie zu Jesus Christus zu ziehen! Perez ist direkter Vorfahre von David und damit auch von Jesus (Matth 1,3). Unglaublich – Gott stellt sich nicht nur zu denen, wo alles rund und sauber gelaufen ist. Er geht seinen Weg mit denen, die im Dreck gewühlt haben, damit am Ende wirklich Ihm die Ehre gehört. Und dabei lässt er die Leute nicht wie sie sind, denn Juda hat sich offenbar auch verändert. Als es um die Wurst ging, war sein Leben nicht mehr das Wichtigste, sondern er bot sich, vielleicht prophetisch (?) stellvertretend für seinen Bruder an (1. Mose 44,18ff.)
Call:
Du hast ein paar wirklich schwarze Flecken in deiner Biographie, die vielleicht niemand ausser dir selber kennt? Dann bring sie heute Gott und danke ihm, dass er etwas wirklich Gutes daraus machen kann und will! Du hast Teenies und Jugendliche in deiner Gruppe, die nun wirklich nicht die Musterfrommen sind? Danke Gott und staune, was er noch aus ihnen machen kann. Du bist Vater oder Mutter und deine Kinder gehen nicht den Weg, den du für sie wünschst? Stell dir vor, wie Gott bei Juda den Segen am Ende fliessen liess und danke Gott dafür!
Diese Woche wird es immer wieder mal Wolken am Himmel geben (sagt der Wetterbericht). Schau dann zum Himmel hoch und danke Gott. Schau im Glauben weiter, denn du weißt: Hinter den Wolken scheint strahlend die Sonne! Gott wird aus Grauem und Unangenehmen Geniales machen!